Nun also doch. In Gesprächen mit dem „hässlichen grünen Frosch“, wie FPÖ-Chef Heinz Christian Strache den Grünen Peter Pilz uncharmant schimpft, will seine Partei sondieren, ob man vielleicht doch gemeinsam einen Untersuchungsausschuss zum Kauf der Eurofighter beantragen könnte.
Es klang ein bisschen kompliziert und die Einleitung fiel ungewöhnlich lang aus, ehe klar war, dass Strache gerade eine Kehrtwende eingeleitet hatte. Der Parteichef musste erklären, wieso er die letzten Tage über den Eindruck erweckt hatte, eine Neuauflage der parlamentarischen Untersuchung des Beschaffungsvorgangs Eurofighter nicht zu wollen. Es sei ihm um die Erziehung des Herrn Pilz gegangen, erläuterte Strache. Der nämlich habe das Ganze zu einer „Ego-Show“ genutzt, und dabei wollte die FPÖ ihm nicht behilflich sein.
Nach einem gemeinsamen Kaffee mit Pilz und massiven Attacken auf Strache in Wiener Boulevardmedien klang die Sache am Dienstagabend etwas anders. Der Ausschuss scheint nun in greifbare Nähe gerückt. Nur, was Strache anstrebt, unterscheidet sich deutlich von dem Szenario, das Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) mit seiner Eurofighter-Klage im Sinn gehabt haben mochte.
Thomas Götz