Die Sozialdemokraten müssten eigentlich Reinhold Lopatka in heimlicher Dankbarkeit verbunden sein. Der bekanntlich nicht mundfaule ÖVP-Klubobmann mit offenbar unbändiger Lust an Sticheleien drängt sich ja direkt als Grund für die immer wieder kehrenden Unstimmigkeiten in der Regierungskoalition förmlich auf – und Kanzler Christian Kern und seine Genossen greifen gerne zu. Lopatka gilt damit quasi als institutionalisierter Sündenbock der Partnerschaft von ÖVP und SPÖ. "Wenn die Lopatka-ÖVP so weitermacht, dann reicht es meiner Partei", polterte im Juni der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl, immerhin auch SPÖ-Parteichef in seinem Bundesland.