Angela Merkel muss sich nach dem Terrorakt vom Breitscheidplatz reichlich Kritik für ihre Flüchtlingspolitik anhören. Dass diese Vorwürfe gegen die deutsche Kanzlerin von der rechtspopulistischen AfD erhoben wurden, war zehn Monate vor der Bundestagswahl und zu Beginn einer Reihe von Landtagswahlen selbst dann erwartbar, wenn sich am Ende der Verdacht eines Anschlags durch einen Flüchtling mit einem islamistischen Hintergrund nicht erhärten sollte. Der Schnellschuss aus München von CSU-Chef Horst Seehofer überrascht ebenfalls wenig, auch wenn sein Vorstoß diesmal sogar aus der Schwesterpartei CDU so unmittelbar nach dem Anschlag als schäbiges Ausnutzen der Stimmung bezeichnet wird.
Ingo Hasewend