Die FPÖ lässt keine Gelegenheit verstreichen, ihr neues politisches Mantra zu wiederholen: Die Sanktionen gegen Russland und seinen Präsidenten Vladimir Putin sind schädlich und bringen nichts. An diesem Wochenende hörten wir den Stehsatz sogar aus Moskau, wo die FPÖ-Spitze Vertreter der Putin-Partei „Einiges Russland“ traf.
Interessant an der Position ist, was sie verschweigt. Die Sanktionen waren die europäische Reaktion auf den Umgang Russlands mit seinem Nachbarland Ukraine. Zuerst nahm man sich ein Stück des jungen Staats – die Krim. Dann stützte man Aufständische im Osten des Landes mit Material und Soldaten im Kampf gegen die Regierung in Kiew. Die Sanktionen waren die Antwort Europas und der USA auf diese Willkürakte.
Das zu vergessen und nur auf die schädlichen Wirkungen der Sanktionen hinzuweisen bedeutet, aus Russland das bedauernswerte Opfer einer westlichen Aggression zu machen. Vollständiger kann man die Fakten nicht verdrehen.
Thomas Götz