Mit großem Interesse habe ich den Bericht über den Narzissten Trump gelesen. Fast jeder kennt Menschen mit mehr oder weniger deutlichen narzisstischen Zügen - schwierig, aber meistens harmlos.
Sobald diese Menschen jedoch in Organisationen Verantwortung tragen und andere führen (und es damit Abhängigkeit gibt), verursachen sie viel menschliches Leid, aber auch massiven volkswirtschaftlichen Schaden: Die Arbeitszufriedenheit geht gegen null, kehrt sich in Daueralarmiertheit und Angst um und führt damit in auffällig viele Langzeitkrankenstände und zu hoher Fluktuation. Das Klima in diesen autoritär bis tyrannisch geführten Abteilungen ist krankmachend: Einschüchterung, Ausbeutung, Demütigung, verdrehte Wahrheiten gehen den Betroffenen im wahrsten Sinn des Wortes an die Nieren. Widerstand oder Kritik werden zur Selbstgefährdung und der gekränkte narzisstische Chef zur tickenden Bombe. Dass die von Professor Haller angeführten fehlenden E es erleichtern, Führungspositionen zu erreichen, ist mittlerweile mehrfach Gegenstand von Untersuchungen. Es braucht ein hohes Maß an Zivilcourage bei Betroffenen, aber auch Unternehmen. die den Mitarbeitern gegenüber eine Fürsorgepflicht haben. Denn heilbar sind maximal die Kollateralschäden, nicht der Narzissmus!

Christiane Zarfl, Fohnsdorf