Hundehalter strafen
Unter „Wildern“ verstehen Laien, dass der Hund ein Wild zur Strecke bringt, d. h.: dass er das Wild fängt und tötet. Das ist jedoch nur ein sehr kleiner Teil des Problems. Zum Wildern gehört nämlich auch das „Hetzen“. Und das Hetzen ist ohne Frage Tierquälerei. Ob Hunde unter lautem Gebell oder – was noch gefährlicher ist – still dem Wild nachjagen: In jedem Fall stören sie das Wild aus der Winterruhe auf und zwingen es zum Verbrauch dringend benötigter Fettreserven.
Jeder Zoologe kann bestätigen, dass Hetzen für das gehetzte Tier Quälerei bedeutet. Nicht jeder Hund, der frei neben seinem Herrl über Forstwege läuft, wildert. Aber einem Hund, der einmal auf den Geschmack des Wilderns gekommen ist, ist es nicht abzugewöhnen. Einen solchen Hund hat man entweder an die Leine zu nehmen oder hält ihn gesichert in einem Zwinger.
Nicht der Jäger, der das Wild gegen wildernde Hunde schützt, gehört bestraft, sondern jeder Hundehalter, der nichts gegen das Wildern seines Hundes unternimmt. Wo bleibt die Mahnwache für gehetzte Rehe und Hasen?
Horst-Sigbald Walter, Leoben
Mehr Mitgefühl
Am Landesgericht werden immer wieder grauenhafte Gewaltverbrechen verhandelt – das ist Fakt. Die Frage von Herrn Lobnik, warum es da niemals Mahnwachen für die Opfer gibt, sollte er der Zivilgesellschaft stellen, nicht aber einer kleinen Gruppe von Tierschützern.
Wenn er meint, dass hier die Maßstäbe vor die Hunde gingen, vertritt er vielleicht die Meinung, dass Tierquälereien unbedeutend sind, solange Menschen gequält und getötet werden. Doch Unrecht bleibt Unrecht, egal wo und wen es trifft. Vielmehr sollte man bedenken, dass es sicher weniger Gewaltverbrechen gäbe, wenn Menschen grundsätzlich auch Tieren gegenüber zu Mitgefühl und Respekt erzogen werden würden. Der Kriminalpsychologe Thomas Müller hat immer wieder darauf hingewiesen, dass es unter Gewaltverbrechern und Mördern extrem viele Tierquäler gibt. Sich für eine gewaltfreie Mensch-Tier-Beziehung einzusetzen hilft also nicht nur Tieren, sondern auch Menschen.
Michaela Schaller, Graz
Übersatte Gesellschaft
Diese Mahnwache für Hunde, die Rehe gerissen haben, ist ein passendes Beispiel für die Verdummung unserer übersatten Menschen! Wie Alfred Lobnik ganz richtig schreibt, wird für Menschen, die vergewaltigt und gequält werden, keine Mahnwache gehalten. Und wenn die Tier- oder welche Schützer auch immer Wache stehen wollen, dann bitte dort, wo wildernde Hunde Rehe und andere Tiere reißen und bei lebendigem Leib auffressen! Ing. Heinz Ertl, Neuberg an der Mürz