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Als Mutter von zwei kleinen Kindern überlegt man sich jeden Schritt in der ach so guten frischen Luft. Von draußen Spielen kann keine Rede sein. Wir sind in der glücklichen Lage, das Auto nicht zu brauchen – was in der Stadt in Wirklichkeit auch nicht notwendig ist.
Natürlich wird das Thema der Feinstaubhauptstadt Europas im Wahlkampf nicht thematisiert. Es ist zu unpopulär! Einschnitte in die persönliche Bequemlichkeit der Bevölkerung oder andere einschneidende Maßnahmen bringen wohl kaum Wählerstimmen. Außerdem wurden „wir“ – die Grazer Stadtbevölkerung – ja zur Stadtmaut befragt und haben sie abgelehnt. Das war’s an Ideen?
An sonnigen Tagen denkt man, alles ist wieder gut – bis ein Auto vorbeifährt und den Staub vom Streugut aufwirbelt. Der Hustenanfall des kleinen Sohnes hört nicht auf….
Ich möchte etwas sehen. Ich möchte, dass etwas passiert. Ich will keine Studien, dass die Lebenserwartung „eh“ nicht geringer ist in Graz, sondern jeden Tag mit ruhigem Gewissen ins Freie gehen können. Für meine Kinder. Für mich selbst!
Alexa Sölkner, Graz


Eingenverantwortung
LB „Wer tut endlich was?“, 31. 1.
Ich verstehe einerseits die Aufregung oder vielleicht sogar Ohnmacht der Leserbriefschreiberin in Sachen Feinstaub. Trotzdem hätte ich mir eine überlegtere Stellungnahme erwartet. Früher wurde vieles mehr in Eigenverantwortung abgehandelt. Heute muss jede Straße, jeder Gehweg nicht nur geräumt, auch gesalzen sein, um nicht nur Unfälle zu vermeiden, was man ja noch verstehen könnte, sondern um eventuelle Haftungsansprüche abzuwehren. Wohin sind wir geraten?
Dass aber nicht nur der Straßenverkehr, sondern auch in besonderer Weise der Flugverkehr zur Feinstaubbelastung beiträgt, wird unterschlagen oder gar nicht wahrgenommen. Das Streugut, das heute verwendet wird und gewaltig Staub aufwirbelt, muss ja auch bei geringerem Verkehrsaufkommen aufgebracht werden, wobei der öffentliche Verkehr (Busse und Tram) ja auch weiter eben diesen Feinstaub verteilen.
Wenn wir, jeder für sich selbst, nicht wieder mehr Eigenverantwortung zeigen, wird es auf lange Sicht, keine Besserung geben!
Johann Jantscher, Frohnleiten


Fahrverbote
Seit Jahren ist Graz Feinstaub-Hauptstadt Österreichs. In diesem noch jungen Jahr gibt es bereits 18 Feinstaub-Überschreitungstage. 25 Tage im Jahr (!) sind gesetzlich erlaubt. Wir alle leiden darunter – Kinder und Ältere ganz besonders. Städte wie Mailand und Paris erlassen in derartigen Situationen rigorose Fahrverbote für den Pkw-Verkehr. Und was machen Bürgermeister Nagl und Verkehrs-Stadtrat Eustacchio, außer lächerliche Zweitheizungsverbote? – genau: nix!
Mark Ressel, Graz


Höhere Besteuerung
Die Aufregung Österreichs über die deutsche Pkw-Maut ist eigentlich nicht nachvollziehbar. In Österreich wie in vielen anderen EU Staaten gibt es seit vielen Jahren die Maut für Autobahnen. Sinn machen lediglich Ausnahmen für in die BRD einreisenden Berufspendler.
Der in dieser Sache sich profilieren wollende österreichische Minister sollte sich vielmehr um entsprechende Auflagen zur Verringerung der Feinstaubbelastung, hervorgerufen durch Dieselabgase inclusive Stickoxyde kümmern, hervorgerufen speziell durch SUVs, die aufgrund ihres aufgeblasenen Volumens und Gewichts mehr Verbrauch generieren.
Vielleicht könnte hier eine höhere Besteuerung diesen Trend etwas dämpfen. Gewerbliche genutzte Fahrzeuge müssten da bis auf Weiteres noch ausgenommen werden.
Heinz Skerlec, Thal