Danke für Ihren Leitartikel. Trump hat gesagt: "Heute geben wir die Macht Euch, dem Volk, zurück". Wären die USA nicht eine seit über zweihundert Jahren und durch einen blutigen Bürgerkrieg gefestigte Demokratie, müsste man eine präfaschistische Phase befürchten. Auch Mussolini hat nicht anders als Trump geredet; sein Nationalismus ("mare nostrum", "L'Italia farà da se") hatte ähnliche Begründungen. Allerdings ist Trump kein Ideologe, sondern nur (?) ein Demagoge. Und noch glaube ich, dass sich die Republikanische Partei nicht vollends zum Trumpschen Wahlverein verbiegen lassen wird.

Dr. Helmut Sihler, Pörtschach

Zu komplexe Themen

Thomas Götz hat es auf den Punkt gebracht. Politiker aller Parteien (insbesondere Populisten) wollen polemisch "das Volk" als Souverän beschwören. Die Bevölkerung ist jedoch eine Mischung aus Menschen mit unterschiedlichen Befindlichkeiten, Interessen, Bedürfnissen, politischen Einstellungen und vor allem unterschiedlichen intellektuellen Fähigkeiten. Kein Politiker traut sich, diese Fähigkeiten anzuzweifeln.

Es ist für einen durchschnittlich Gebildeten fast unmöglich, über äußerst komplexe Themen wie CETA, TTIP oder TiSA abzustimmen. NAFTA, ASEAN oder Mercosur dürften für die meisten keine Begriffe sein. Ob das Funktionieren der Finanzmärkte jedem klar ist, möchte ich auch bezweifeln. Dass Trump, Putin, Le Pen, Orban und Erdogan ständig ihr "Volk" bemühen, sollte uns zu denken geben.

Heinz Hartl, Pack