Köstlich und amüsant fanden meine Gattin und ich die Kritik in der Kleinen Zeitung über das Montagskonzert des Grazer Musikvereins, die das Geschehen der Darbietungen der Wiener Symphoniker genau auf den Punkt gebracht hat. Zwar war das Violinkonzert von P. I. Tschaikowski brillant gespielt; aber mit solchen effekthaschenden Verzerrungen in den Tempis habe ich dieses Konzert (seit 80 Jahren) nicht gehört. Mit ununterbrochenen weitausholenden Gestikulierungen hat der Dirigent sein Orchester kommandiert. Kein Wunder, dass sich der Erschöpfte zwischen den Sätzen der 4. Symphonie aus einer Getränkeflasche erfrischen musste. Die Frage sei erlaubt, ob das weltbekannte Orchester sich nicht auch mit subtileren Bewegungen zum gewünschten Erfolg führen ließe? Ein Bravo für die originelle und treffsichere Kritik, wie man sie in der Kleinen Zeitung noch öfters zu lesen bekommen sollte.
Hofrat DI Walter Borovsky, Graz