Aus tragischem Anlass werden wieder die verschiedenen Kommentare zu diesem überraschenden Unfall abgegeben. Überraschend deshalb, weil die Lawinenwarnstufe mit zwei sehr gering ist und im Gelände sehr wenig Schnee liegt. Es wird empfohlen, auch das Kleingedruckte im Lawinenlagebericht zu lesen. Es wäre sehr unfair, auf Kosten des Lawinenopfers auf die Fehlersuche zu gehen und diesem vielleicht ein Fehlverhalten zuzuschreiben. Dieser Unfall könnte jedem erfahrenen Tourengeher passieren, der sich auf die Suche nach fahrbaren Schnee begibt. Es bestehen für diesen Winter leider zu viele negative Parameter zur Lawinenbildung: Wenig Schnee, eine lange Kälteperiode hat Reif und Schwimmschnee entstehen lassen, der Starkwind hat es leicht, Schnee in Mulden und Rinnen zu verfrachten. Auch das bedauernswerte Lawinenopfer wollte nicht über "Stock und Stein" springen, sondern ein paar zusammenhängende Tiefschneeschwünge machen.
Der nächste Neuschneeschub bringt nun eine echte Verschärfung der Lawinengefahr. Es stellt sich die Frage, wie viele Skisportler werden diese "Lawinenzeit" wieder unterschätzen?
Klaus Hoi, Öblarn