Herrn Schellhorns Vorschläge klingen ja so logisch. Es gibt auch immer wieder Wortmeldungen kluger und vorausschauender Menschen. Leider herrscht bei uns und auch sonst auf der Welt nicht der Realismus, sondern das Gegenteil. Sobald die eigene Bequemlichkeit, der eigene Vorteil oder Wohlstand in irgend einer Weise bedroht zu sein scheinen, reagieren wir Menschen mit Verleugnung von Tatsachen. Raucher wissen um die Schädlichkeit des Rauchens, empören sich aber heftig über Rauchverbote und lamentieren über Einschränkung der persönlichen Freiheit. Wenn wir in den Kühlschrank schauen, finden wir tausend Ausreden, warum trotz Übergewichtes dieses eine Stück Torte doch noch in den Magen muss. Vor nicht all zu langer Zeit waren wir froh, nach einem Unfall von einem VW-Bus ins nächste Spital gebracht zu werden. Heute muss es ein Hubschrauber sein. Als die Bankenkrise über uns hereinbrach, rief alles nach strengeren Bestimmungen bei Kreditvergaben. Kaum waren diese in Kraft, jammerte die Wirtschaft über die restriktive Kreditvergabe. Wenn wir mit 65 Jahren keinen Kredit mehr bekommen (ich bin 62), fühlen wir uns schrecklich diskriminiert. Die Liste der anzuführenden Beispiele ist endlos! Herr Schellhorn macht aber in seinem Essay den üblichen Fehler: Die Regierung bzw. Politik soll es richten. Nein, wir selbst müssen uns ändern!
Harald Schallerl, Preßguts