Warum viele von uns Ärztinnen und Ärzten gegen die Neuerungen im Gesundheitswesen sind, ist viel differenzierter zu betrachten, als es in den Medien dargestellt wird. Um nur einen Splitter darzustellen:
Ich habe eine Wahlärztinpraxis, in der ich ausschließlich das, was ich am besten kann –- nämlich die psychotherapeutische Medizin – anbiete. In einer Kassenpraxis wäre das nicht möglich. Würde nun die Rückvergütung abgeschafft, können sich viele Patientinnen und Patienten meine Leistung nicht mehr finanzieren und ich hätte auch ein arges finanzielles Problem. So protestiere ich nicht nur in eigener Sache, sondern auch in Sache meiner Patientinnen und Patienten gegen diese geplante Neuerung. Auch möchte ich – um noch einmal auf eine andere Neuerung zu sprechen zu kommen – selbst, wenn ich alt und krank bin, einen vertrauten Ansprechpartner in Form meines Hausarztes haben und nicht auf „primary health care center“ angewiesen sein, in denen je nach Diensteinteilung unterschiedliche Ärztinnen und Ärzte sitzen, die meine Krankengeschichte gar nicht kennen.
Mag.a DDr.in Christine Haidacher, Graz