Van der Bellen sagt, er will als Bundespräsident ein Moderator sein! Ein Moderator liest von irgend einem Zettel etwas herunter, was ihm andere geschrieben haben. Österreich braucht keinen Moderator, sondern einen Mann, welcher sich für Österreich starkmacht, welcher nicht jeden Unsinn aus Brüssel unterschreibt usw. Wenn Van der Bellen Moderator sein möchte, dann soll er sich beim ORF melden. Dort bekommt er sicher einen Job. Aber was soll’s. Die Bürger haben ihn gewählt, das muss man akzeptieren. Was daraus wird, sehen wir in der Zukunft.

Helmut Kafka, St. Pölten

Ohne Gesichtsverlust

Erleichtert muss man feststellen, dass die Österreicher mit der Wahl Van der Bellens eine grundvernünftige Entscheidung getroffen haben. Das knappe Ergebnis der ersten Stichwahl wurde deutlich bestätigt und es dürfte vielen ein Felsen vom Herzen gefallen sein, insbesondere den Richtern des Verfassungsgerichtshofes. Mit ihrem rigorosen, praktisch nur formalen, Urteil mit der Missachtung von weit über vier Millionen gültig abgegebenen Stimmen und ohne jede Berücksichtigung der realen politischen Verhältnisse hätten sie möglicherweise im Falle einer Hofer-Wahl eine tief gehende Krise ausgelöst, wobei das Urteil sowieso schon tiefe Gräben aufgerissen hat.

Im Gegensatz zum im Umfang weit über das Ziel hinausschießenden Urteil einer Gesamtwiederholung der Stichwahl, wäre es nur logisch gewesen, die inkriminierten Bezirke herauszufiltern und in diesen die Wahl wiederholen zu lassen. Aber diese (Sisyphus-)Arbeit konnte oder wollte sich der Verfassungsgerichtshof offensichtlich nicht antun. So kann man das nun vorliegende Ergebnis nur begrüßen, da es eine Bestätigung der ersten Stichwahl darstellt und somit von allen aufrechten Demokraten ohne Gesichtsverlust und ohne Bitternis akzeptiert werden kann.

DI Herbert Schifferl, Leoben