Wenn ich der neue Bundespräsident wäre, würde ich zu allererst die Verantwortlichen der Regierungsparteien zu mir bitten und sie mit aller Deutlichkeit darauf hinweisen, dass sie mit ihrer Amtsführung gemeinsam die Probleme aller Österreicher zu bearbeiten und zu lösen hätten und nicht vorrangig die Anliegen ihrer eigenen Partei und ihrer jeweiligen Klientel - die im übrigen ohnehin immer kleiner wird. Ich würde hinzufügen, dass sie damit in den nächsten eineinhalb Jahren die allerletzte Möglichkeit hätten, zu verhindern, dass der nächste Bundeskanzler Strache heißt.
Wenn ich der neue Bundespräsident wäre, würde ich in staatsmännischer Besorgnis darauf hinweisen, dass viele Politiker mit ihren Aussagen zunächst genau jene Ängste und Befürchtungen schüren, die sie dann vorgeben beseitigen zu können. Wenn ich der neue Bundespräsident wäre, würde ich aus Freude und Dankbarkeit für meinen Wahlerfolg sofort völlig mit dem Rauchen aufhören, um gesund und kraftvoll für die nächsten zwölf (!) Jahre meinem Land dienen zu können.
Dr. Friedl Melichar, Graz
Gegen Schwarz-Rot
Ich wünsche mir, dass Van der Bellen sich nun so gegen Schwarz-Rot ins Zeug legt, wie zu seinen besten "Grünzeiten".
Helmut Jauk, Graz-Weinitzen
Faire Chance
Der Wahlsieger Van der Bellen wird in sein Amt hineinwachsen müssen. Er muss in die politische Mitte kommen, um seinen Spruch vom "Präsidenten für alle Bürger" umzusetzen. Und Abstand davon nehmen, einen künftigen Wahlsieger H. C. Strache verhindern zu wollen, wenn er es mit dem Zugehen auf Hofers Wähler ernst meint. Keine Frage, bei den anstehenden Wahlen werden die Karten neu gemischt. "Alle gegen einen" wird nicht mehr funktionieren. Van der Bellen hat eine faire Chance verdient, geben wir sie ihm! Und Norbert Hofer gebührt aller Respekt für sein Ergebnis.
Rudolf Prill, Köttmannsdorf