Es ist das gute Recht des Leserbriefschreibers, dass er Brauchtumsveranstaltungen und Musikantenstadel ablehnt. Es steht ihm meiner Meinung nach aber nicht zu, sich über die Kleidung der Sängerrunde Pöllau so herablassend zu äußern. Die Damen der Sängerrunde tragen die "Wildoner Tracht", ein steirisches Dirndlkleid und die Herren treten ebenfalls in einer steirischen Tracht mit Lederhose auf. Ich kann mir die Sängerinnen und Sänger in zerrissenen Jeans einfach nicht vorstellen. Würde auch ein völlig falsches Bild dieser sympathischen Gruppe abgeben.

Es ist einfach zu wenig, die Sängerrunde Pöllau als musikalisch überdurchschnittlichen Brauchtums-Chor abzutun, denn sie sind ein ganz besonderer Chor, eben der "Chor der Herzen"; wie die Kleine Zeitung richtig befunden hat.

Ein Brauch ist eine innerhalb einer Gemeinschaft entstandene, regelmäßig wiederkehrende, soziale Handlung von Menschen in festen, stark ritualisierten Formen. Bräuche sind Ausdruck der Tradition. Sie dienen ihrer Erhaltung und Weitergabe sowie dem inneren Zusammenhalt der Gruppe.

Fritz Unterweger, Teufenbach

Harmonischer Klang

Dieser Leserbrief ist eine einzige Beleidigung für alle traditionellen Chöre in unserem Land. Anscheinend fehlt diesem Herrn ein musikalisches Gespür und auch das Wissen, was einen sehr guten Chor ausmacht. Alle drei Chöre, die an diesem Abend zum Schluss auf der Bühne waren, sind auf einem sehr hohen Niveau. Es kann aber nur einer gewinnen und ein Volkslied als "populistische Kultur" hinzustellen, zeigt, dass ein offensichtliches Nicht-Wissen über die Geschichte der Volkslieder vorliegt.
Die Pöllauer Sängerrunde hat gezeigt, dass man auch ohne Instrumente im Hintergrund und komische Verkleidungen einen sehr harmonischen und runden Chorklang erzeugen und dadurch auch gewinnen kann.

Ilse Schmalzer (Chorleiterin), Rothenthurm