Immer wieder werden beim Thema Elektroautos die Akkus kritisiert. Nehmen wir das Handy als Beispiel: Wer macht sich hier über die Toxizität seines Handyakkus wirklich Gedanken und macht diesen im Kaufverhalten davon abhängig? Wer besteht bei Rückgabe auf eine lückenlose Wiederaufbereitung? Und diese ist möglich. In den modernen Akkutypen sind Grafite, Lithium-Leitsalze und Kupfer verbaut. Ein Vergleich mit strahlendem Atommüll ist keinesfalls zulässig und geradezu verwerflich. Nach seiner Lebenszeit in einem Fahrzeug kann der Akku als Hausspeicher für Fotovoltaikstrom weiterverwendet werden. Am Ende seiner Lebenserwartung von rund 150.000 Kilometern kann der Akku noch jahrelang als stationärer Speicher im Haus dienen. Und selbst danach sind seine Rohstoffe nicht verbraucht. Für ein neues Akkuleben kann alles wiedergewonnen werden. Das Öl ist und bleibt verbrannt.
Ein Fotovoltaikmodul mit einer Leistung von 250 Watt kostet heute 200 Euro. Dieses Modul produziert in Kärnten jährlich durchschnittlich Strom für 1.563 Kilometer elektrischer Autofahrt. Für Diesel müsste man bei diesen aktuell günstigen Bedingungen 103 Euro veranschlagen. Die Module produzieren aber 25 Jahre zuverlässig Strom und ab dem dritten Jahr machen sie es gratis. Wenn wir Öl aus Krisenländern verbrennen, müssen wir zwangsläufig auch über Krieg und Flüchtlinge sprechen. Es wird keinen Frieden geben, wenn wir endliche Ressourcen verbrennen und damit uns die Lebensgrundlage entziehen.
Oliver Hromada, Ebenthal
Wo kommt Strom her?
Bei allen Berichten über E-Autos wird über die Vorteile geschrieben. Da muss wohl die Frage gestattet sein: Wo kommt eigentlich der Strom für die E-Autos her? Ich habe auf Grundlage des Umweltstatus 2016 nachgerechnet, wie viel zusätzlicher Strom bei einer kompletten Umstellung auf E-Autos benötigt würde. Das Gesamtenergieaufkommen 2014 in Österreich betrug 1380,8 Petajoule. Der Anteil für Verkehr betrug 34,5 Prozent davon, der Stromverbrauch 2014 betrug 234 PJ. Unter der Annahme, dass E-Autos ca. die Hälfte an direkter Energie benötigen, ergibt sich somit eine Verdoppelung der benötigten Strommenge. Wie soll dieser Strom erzeugt werden? Die Wasserkraft ist praktisch voll ausgebaut und kann somit nur marginal dazu beitragen. Wind und Fotovoltaik müssten auf die 15-fache Menge ausgebaut werden. Das sehe ich in den nächsten Jahrzehnten nicht. Kernkraftwerke und kalorische Kraftwerke sind für mich auch keine Alternativen. Der Strom kommt ja nicht einfach nur aus der Steckdose.
DI Alexander Retschnig, Leoben
Ungenanntes Problem
Die sensationelle Umweltverträglichkeit des E-Autos: kein Feinstaub, keine Abgase. Das E-Auto ein "grünes Wunderwerk" wird im krassen Gegensatz zum stinkenden krachenden Benziner oder Diesel-Auto gezeichnet. Nicht sichtbare Abgase machen das E-Auto keinesfalls umweltschonender. Die Frage ist: Woher kommt der Strom? Nur wer sein Fahrzeug direkt an ein Solarpanel, Windrad oder Wasserkraftwerk lädt, hat ein emissionsloses Fahrzeug. An der gewöhnlichen Steckdose wird jeder Strom geladen, grüner Strom und eben jener aus Verbrennungs- und Atomkraftwerken. Damit werden viele Auspuffe, raus aus dem unmittelbaren Blickfeld, zum großen „Auspuff“ eines Wärmekraftwerkes. Eine Subventionierung des E-Autos als grün angestrichene Subvention für die Wirtschaft wird denselben Erfolg haben wie die Förderung der Fotovoltaik-Industrie. Die hiesigen Firmen haben den Wettbewerb mit China bei den dortigen Umweltstandards nicht bestehen können. Die Folgekosten für die Gesellschaft vervielfachen sich.
Helmut Jakob Weiß, Graz
Nur für Reiche?
E-Autos, die sich sowieso nur Reiche leisten können, werden gefördert, damit der Dritt- oder Viertwagen nicht so teuer kommt. Die Förderung kommt aus dem Steuergeld, das die Mittelschicht zahlt. Die Reichen flitzen dir dann auf der Busspur vor und dürfen dann noch gratis parken. Die, welche das Auto auch sonst brauchen, können es sich nicht leisten, ein E-Auto zu fahren, sie wollen ja vielleicht einmal einen Ausflug machen und nicht nur in der Stadt herumfahren und ein Zweitwagen in der E-Auto-Preisklasse ist für sie auch mit Förderung nicht drinnen. Abgesehen davon haben die meisten am Laternderlparkplatz wohl kaum die Möglichkeit das Auto über Nacht aufzuladen.
Attilio Mosettig, Graz