Lieber Christoph! Ich finde es großartig, wenn du in deinen jungen Jahren eine Möglichkeit von der Kleinen Zeitung geboten bekommst, deinen Unmut über etwas loszuwerden. Du erwartest mehr Respekt von Erwachsenen in der Straßenbahn, wenn du in die Schule fährst und deinen Sitzplatz für ältere Personen zu räumen hast. Auch ich fahre manchmal zur gleichen Zeit, wenn die Schüler in die Schule oder nach Hause fahren. Und ich muss dir sagen, nicht gern. Da gibt es Mitschülerinnen und Kollegen von dir, die ausschließlich mit Ohrstöpseln aufs Handy schauen und daher nicht ihr Umfeld registrieren. Geschweige den reagieren, wenn man einen Sitzplatz beansprucht, der mit einen schwer gefüllten Schulrucksack besetzt ist.
Da hilft halt manchmal nur ein Anschreien, um die Aufmerksamkeit zu erregen. Aber du gehörst sicher nicht zu denjenigen. Du bist sicher aufmerksam und schrammst keiner älteren Person deinen Schulrucksack ins Gesicht, weil du hinten keine Augen hast. Du machst sicher den Weg beim Aus- und Einstieg frei, da du ja nicht in der Straßenbahn mit Freunden lautstark telefonierst.
Werner Riedl (65), Graz
Wertschätzend
Außer "Nein" sind die beiden wichtigsten Worte im Miteinander "Bitte" und "Danke". Das habe ich schon in meinen Lehrjahren von einem damaligen Oberarzt im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder gelernt, der dadurch im ganzen Team eine wertschätzende Haltung erzeugte.
Viele Ältere sind enorm fit. Die, die es nicht mehr sind, dürfen bitte und danke sagen, und absolut kein Jugendlicher verwehrt sich einer Bitte.
Elfriede Hausner, Graz