Lange Wartezeiten

Den Berichten zu folge soll die von der Politik groß angekündigte Spitalsreform eine Verbesserung für die Patienten bringen! Nur wie das gehen soll, frage ich mich, der 43 Jahre Patient im LKH Graz ist! Gegenwertig schon müssen Patienten viel Geduld aufbringen. Die Wartezeit auf eine OP gegen den grauen Star für einen Normalpatienten beträgt gegenwärtig neun bis zwölf Monate. Auf eine Hüft-OP wartet man bis zu eineinhalb Jahre!
Sogar für lebenswichtige Operationen gibt es Wartezeiten! Dies hat unter anderen an der mangelnden Bettenzahl wie auch mit den Voruntersuchungen, die in der Regel im privaten Ärztebereich gemacht werden müssen, zu tun! Warum? Weil es auch hier unerträglich lange Wartezeiten auf einen Termin gibt! Fünf bis sechs Wochen sind die Regel!
Sehr positiv zu bewerten ist die breite Bautätigkeit, jedoch vergisst man, dass man es hier mit Menschen zu tun hat und nicht mit Nummern. In Anbetracht der vorgestellten Reform, wird einem Angst und bange, ich kann mich nicht des Eindruckes wehren, dass das auch die Legalisierung der Zwei- und Dreiklassenmedizin sein wird! Á la Amerika.
Franz Wiedner, Graz


Positive Perspektiven
Da präsentiert die steirische Landesregierung nach der Gemeindezusammenlegung die zweite ganz große Reform und beweist zum Unterschied zur Bundesregierung, dass es mit etwas Weitblick und gegenseitigem Vertrauen durchaus möglich ist Reformen mit langfristig positiven Perspektiven zu beschließen.
Dass dabei nicht jedem „Provinzhäuptling“ recht gegeben werden kann, muss notwendigerweise in Kauf genommen werden. Aber wie lautet eine leider vielfach vergessene Politikeraufgabe: Popularität soll zum Wohle des Volkes verbraucht werden (und nicht zum Verweilen an den Futtertrögen der Macht). Gratulation an unsere aktuelle und vergangene Landesregierung zur konstruktiven Politik.
DI Günter Gass, St. Marein


Ohne Geld keine Reform
Der Sparwillen der Regierung in der Steiermark gipfelt nun in der Gesundheitsreform 2035. Spitäler wie Eisenerz und Mariazell sind Auslaufmodelle, andere wiederum werden zu größeren Einheiten zusammengelegt. Die Jugend zieht es in die größeren Städte, denn dort ist u. a. die Gesundheitsversorgung perfekt. In Rand- und Landgebieten hat man den Ärztemangel schon länger nicht im Griff. Dieser bereits „gesundheitsbedrohliche“ Zustand in diesen Regionen ist allgegenwärtig.
Die Einbindung der Hausärzte in die neue Gesundheitsreform funktioniert nur bei genügender Anzahl von Ärzten. Teilweise unerträgliche Wartezeiten bei Ärzten und in Spitälern führen uns hin zur Zweiklassenmedizin. Mit genug Geld ist schnellere medizinische Hilfe und damit ein gesünderes Leben möglich. Bleibt zu hoffen, dass der neuen Gesundheitsreform nicht das nötige Geld fehlt und damit Verbesserungen für einzelne Regionen ausbleiben.
Klaus Lindner, Stübing