Eine Leserbriefschreiberin meint: Verschieben wir den Wahltermin so lange, bis wir draufkommen, dass der Bundespräsident nicht zwingend notwendig ist. Dieser Meinung möchte ich vehement widersprechen. Die Notwendigkeit des Amtes eines Staatsoberhauptes mit den Schlampereien bei der Durchführung der Briefwahl in Verbindung zu bringen, halte ich für unzulässig. Diese Unkorrektheiten hat es vermutlich bei allen vorangegangenen Wahlen gegeben. Es hat eben niemand eine Klage eingebracht.


Nach meiner Auffassung darf das Amt des Bundespräsidenten nicht infrage gestellt werden. Österreich braucht eine über den Parteien stehende, moralische Autorität an der Spitze des Staates. Die Verfassung schreibt dem Bundespräsidenten neben seinen Repräsentationspflichten eine hohe politische Machtbefugnis zu. Er muss mit hoher Moral und bester Kenntnis der Verfassung ausgestattet sein. Gerade in der jetzigen Zeit, wo der Rechtspopulismus, nicht nur in ganz Europa, sondern weltweit zunimmt, brauchen wir einen Staatsmann, der die Interessen der Österreicher im In- und Ausland bestmöglich vertritt. Der Bundespräsident muss ein "Fels in der Brandung" sein, wenn es einmal notwendig ist.


Franz Reithofer, Weiz