Der Wahlausgang in den USA zeigt, dass man(n) sich heute eigentlich alles erlauben kann: sexistische Aussagen von unterstem Niveau, unverhohlener Rassismus (der Ku-Klux-Klan ist einer der Unterstützer von Trump!), krause, beängstigte Aussagen zum Einsatz von Atomwaffen – Hauptsache, man gehört nicht den bisher einflussreichen, politischen Kreisen an und man ist ein Mann.
Frau Clinton war den Wählern also zu unsympathisch – aha – naja als Frau muss man ja auch immer schön die Harmonie suchen, nirgends anecken, gestylt aussehen und sich auch keine Lungenentzündung während des Wahlkampfes leisten. Es ist erschreckend und bezeichnend für die schwache Frauensolidarität, dass so ein Mann auch von der Mehrzahl der Wählerinnen akzeptiert wurde, obwohl erstmals die historische Chance gegeben war, dass eine Frau das wichtigste politische Amt der Welt bekleiden hätte können.
Aber der Trend nach sogenannten starken Männern, die einfach gestrickte Antworten auf alles haben, ist ja auch in Europa nicht zu übersehen. Auch die Türkei hat einen starken Mann demokratisch ins Amt gewählt und man sieht ja jetzt, wie Erdogan diese Macht nun auslebt! Dabei sollte Europa bei seinen zukünftigen Wahlgängen seine Vergangenheit nicht vergessen – die sogenannten starken Männer mit ihren einfachen Antworten haben noch nie etwas Gutes gebracht. Susanne Freigassner,
Steinhaus am Semmering