Der Vergleich drängt sich geradezu auf, in Brüssel bekommt man das derzeit bei jedem Anlass zu hören. Während Russland zunehmend instabil ist und im Chaos versinkt, demonstrieren die EU-Länder Einigkeit und Entschlossenheit. Das ist in der Sache von Bedeutung, hat aber auch eine sehr wichtige psychologische Komponente, so wie schon bisher die EU-Spitzen in Bezug auf die Hilfsmaßnahmen ständig von "whatever it takes" ("Was auch immer nötig ist") sprachen. Die Botschaft richtet sich an Kiew und an Moskau.
Beim derzeit laufenden EU-Gipfel wird klar, dass ein Ausstieg aus diesem Szenario im Grunde nicht mehr möglich ist. Nach über einem Jahr Krieg verlangt die Ukraine Zusagen und bekommt sie auch. 18 Milliarden Euro heuer für den laufenden Betrieb der öffentlichen Hand von der EU, die Verhandlungen über weitere 50 Milliarden haben begonnen. Dazu kommen über die EU organisierte Munitionslieferungen und die Waffenkontingente direkt von den Mitgliedsländern.