Die Macht verschleißt nur den, der sie nicht hat“, hat Italiens Langzeitpremier Giulio Andreotti einmal gesagt.
Am türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan bewahrheitet sich freilich, dass sie auch den verzehrt, der nicht von ihr lassen kann. Nach mehr als 20 Jahren, in denen er das Land geprägt hat wie vor ihm nur Republikgründer Atatürk, lassen sich die Risse im Gebälk des auf ihn zugeschnittenen, zunehmend autoritären Systems nicht übersehen. Der Zenit der Macht ist überschritten. Das machen der Zorn der Erdbebenopfer und der Unmut vieler Türkinnen und Türken über die katastrophale Wirtschaftslage deutlich.