Österreich ist ein wunderbares Land. Andererseits mangelt es nicht an echten Problemen und Missständen. Ein interessantes Beispiel dafür, was man künstlich zu einer Art Staatsaffäre hochzupeitschen versucht, sind die aktuellen Diskussionen um einen Urlaub von Mark Mateschitz und Victoria Swarovski im Ionischen Meer.

Der Erbe des Dosenimperiums und die Frau aus der Kristallwelt also, mit Privatflugzeug und Jacht: Ja, darf das sein? Nein, schießt etwa SPÖ-Vizeklubchefin Julia Herr scharf ins Sommerloch. Die KPÖ sieht das betuchte Duo "verprassen, was die Mehrheit der Österreicher erarbeitet". Marktschreierzeit.



Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger stellt da zu Recht die Frage "Haut es allen gerade die Sicherung raus?": Die Freizeitgestaltung der beiden ins Visier genommenen Untadeligen darf und soll deren Privatsache bleiben, zieht keine Rechtfertigungspflicht nach sich.

Die Steuern, die Red Bull fernab von Packeleien an den Fiskus abliefert, sind so beträchtlich, wie es die anhaltende Wertschöpfung um den "Ring" im Murtal ist. Mateschitz übernahm zudem das Credo seines verstorbenen Vaters, nicht die eigene Person zu inszenieren.



Das mit dem An-den-Pranger-Stellen Einzelner ist so eine Sache: Das Gros jener 200.000 Flüge, die an einem Tag über den Globus fegen, wird jedenfalls von Normalsterblichen gebucht – und das wie nie zuvor. Neid ist ein Pflänzlein, das man gerade in Österreich nicht eigens gießen muss, damit es sprießt.

Man diskutiere über den wahren Handlungsbedarf im Land: Der geht nicht aus.