Wir sind in Zeiten geraten, für die sich kaum noch passende Worte finden lassen. Tag 9 des Überfalls Russlands auf die Ukraine – Putins Armee legt Belagerungsringe um die großen Städte. In einem Land, das dem Kreml-Chef nach seinen eigenen mystifizierenden Vorstellungen der alten Kiewer Rus eigentlich heilig sein müsste. Das größte Atomkraftwerk Europas wird beschossen – als sei die Lage in der Ukraine nicht längst schon die schlimmste Katastrophe.
Raketen schlagen in Wohnhäusern ein, die längst nicht alle über Luftschutzkeller verfügen. Humanitäre Korridore lassen auf sich warten. Wohin sollten Menschen aus dem vollständig umzingelten Mariupol auch flüchten, wenn die nächste sichere Stadt mehr als 800 Kilometer entfernt liegt?