Ich bin kein großer Freund von Geburtstagsfeiern. Was gibt es denn zu feiern, wenn man dem Tod wieder ein Jahr näher gerückt ist?
Andere wiederum lieben das Begehen ihrer Wiegenfeste. Und für sogenannte runde Geburtstage versammeln sie Gratulanten in Bataillonsstärke. Aber jeder wie er kann und will. Feierliche Zusammenkünfte von Menschen sind etwas Schönes, so viel ist sicher.
Wirklich zu bedauern sind alle, die gestern Geburtstag hatten. Der Nimbus des Heiligen Abends überstrahlt alles und lässt seine Geburtstagskinder im Schatten stehen.

Ich habe nachgesehen, welche bekannte Menschen von diesem Datumsschicksal betroffen waren oder sind. Unter den bereits Verstorbenen finden sich die Hollywood-Diva Ava Gardner, die Bestseller-Autoren Franco Lucentini und Mary Higgins-Clark. Auch die verblichenen Musiker Mauricio Kagel und Lemmy Kilmister (Motörhead) sind dabei.
Unter den noch lebenden Kindern des Heiligen Abends finden sich die Politiker Erwin Pröll und Othmar Karas, ebenso der Operetten-Baron Harald Serafin. Pop-Star Andy Baum durfte gestern 64 Kerzen ausblasen, falls er denn eine Torte bekam. Ski-Weltmeisterin Lea Sölkner wurde gestern 63.

Mein Vater selig pflegte einen eleganten kleinen Brauch, den ich mittlerweile fortführe: Da meine Frau Eva am Heiligen Abend Namenstag hat, brachte er ihr zu den Weihnachtsgeschenken stets eine Blume mit.
Aber zurück zu den gestrigen Geburtstagskindern. Ihnen allen, die noch leben, wünsche ich alles erdenklich Gute und viel Glück im neuen Lebensjahr. Und Ihnen allen, liebe Leserinnen und Leser, Frohe Weihnachten!