Ich esse ganz gerne. Noch lieber esse ich gut. Und ich esse auch Fleisch. Immer mehr ist mir dabei das Tierwohl wichtig. Was da getrieben wird, geht meist auf keine Schweineschwarte. So geht das sogenannte AMA-Gütesiegel auch an Halter, deren Tiere in den eigenen Exkrementen ohne Stroh oder Auslauf dahinvegetieren. Erst jüngst wurde ein derartiger Fall bekannt. Ich nenne das Schniegelsiegel.

Gottlob gibt es immer mehr mutige Landwirte, die ihren Tieren ein würdiges Leben bieten und entsprechend höhere Preise durchsetzen. – Die Landwirtschaftskammern helfen dabei viel zu wenig mit.
So, Schluss mit dem Greinen, es ist ja Sonntag und da soll es ja eher heiter hergehen. Als Gerngutesser studiere ich natürlich Herkunftsbezeichnungen und Speisekarten. Und dort findet sich so manche Lockpoesie. Zum Beispiel der „ofenfrische“ Schweinsbraten. No na, aus dem Kühlschrank wird der kommen. Oder die „fangfrische“ Forelle, der man schon beim Betreten des Gasthauses im Hälter zugeblinzelt hat.

Auch so ein Lockbegriff ist „Lachsforelle“. Die gibt es zoologisch nicht. Das ist bloß eine Regenbogenforelle, die man länger gemästet hat.
In einem Prospekt las ich kürzlich den Satz: „Aus zertifizierter Zucht“. Was bitte wird denn da versichert, dass der Fisch im Wasser war?
Die häufigste Enttäuschung bereiten mir die Wirte selbst. Was ich schon unter der Bezeichnung „Krustenbraten“ auf den bekommen habe, spottet jeder Beschreibung. Da lobe ich die Münchner Bierwirtschaft „Haxenbauer“. Wenn dort die Stelze auch nur eine unknusperige Stelle hat, wandert sie unverzüglich an den Griller zurück.