„Impfen ist Mord“ hat jemand auf das Plakat in einer Wiener S-Bahn-Unterführung in schwarzem Filzstift hingefetzt. Unvorsichtig. Die Werbung macht sich nämlich für eine Versicherung stark, die auf den knackigen Spruch setzt: „Ihre Sorgen möchten wir haben.“ Der liest sich jetzt wie eine Antwort an den radikalen Impfgegner.

Heute wird die Regierung, nach einer formalen Runde mit den Landeschefs sagen, wie es weitergeht im Kampf gegen die Pandemie. Eigentlich haben sie das mit verteilten Rollen ja schon vorher allen mitgeteilt, was Kärntens Landeshauptmann verständlicherweise nicht witzig findet: Einschränkungen nur für nicht Geimpfte, kein allgemeiner Lockdown mehr. Draußen war das alles schon vor dem ORF-Sommergespräch, in Form einer ÖVP-Aussendung, eines Kanzler-Sommergesprächs im Privat-TV und durch die Justizministerin, die juristisches Unterfutter mitlieferte. Lauter kleine Fouls am ORF und an den Landesfürsten, aber straffrei.

Anders das Gerupfe an fremden Extremitäten und Kleidungsstücken, das Martin Hinteregger im Strafraum an einem Schotten aufführte. Elfmeter. Roman Mählich im Studio ist empört, als Spieler, wie er sagt. Vor allem aber, weil der Schiedsrichter selbst das niemals sehen hätte können. Nur der von ihm offensichtlich ungeliebte Videobeweis konnte das Vergehen ans Licht bringen, mit schöner Deutlichkeit. Das sei nichts gewesen, wofür ein Elfmeter zu geben gewesen wäre, wiederholte Mählich auch angesichts der Bilder trotzig. Selbst als blutiger Laie ist man versucht, ihm zu widersprechen. Es gibt schon Sportarten, wo so etwas erlaubt ist, Rugby zum Beispiel.

Weit mehr als ein Foul ist der Umgang der Regierung in Peking mit der chinesischen High Tech Industrie. Systematisch nimmt die KP strategisch wichtige Großkonzerne an die Kandare, und koste es auch massive Kursverluste. Angst vor Machtverlust? Lust auf Machtvermehrung? Jedenfalls kündigt sich der Abschied von Deng Xiaoping und seinem gegen Maos Revolutionsfuror gerichteten pragmatischen Grundsatz: „Egal ob die Katze weiß ist oder schwarz, Hauptsache sie fängt Mäuse“. Grund genug, dem dramatischen Wandel in unserer heutigen Zeitung das Thema des Tages zu widmen. Einmal etwas anderes, findet