Zu ihrem zweiten Geburtstag bekam unsere jüngste Enkeltochter von Anna, ihrer Taufpatin, ein Bettelarmband geschenkt und von uns Großeltern einen Anhänger in Form eines Marienkäfers. Jedes Mal, wenn Elena bei uns auf Besuch ist, bitte ich sie, mir ihr Armband zu zeigen, worauf sie es behutsam unter dem Ärmel ihres Pullovers hervorzieht. Ich streichle dann den kleinen Marienkäfer und sage: „Der ist lieb, weil er dir Glück bringt.“

Dieses Begrüßungsritual hat sich inzwischen Dutzende Male wiederholt, und ich frage mich, ob sie sich daran erinnern wird, wenn sie groß ist. Es gehört zu den traurigen Seiten des Lebens, dass man an die ersten Jahre, in denen man buchstäblich auf Händen getragen wird, kaum eine Erinnerung hat. Die glücklichen Augenblicke der Kindheit in sein Erwachsenendasein hinüberzuretten, ist schön und schwierig zugleich.