Als es in Strömen zu regnen begann in Hongkong, hatten die Machthaber gehofft, dass die Demonstranten nach einem erneuten Protestwochenende nach Hause gehen. Doch die Menschen spannten die Schirme auf und blieben. Hunderttausende. Nach den Ausschreitungen der vergangenen Wochen war es ungewöhnlich ruhig geblieben in der ehemaligen britischen Kronkolonie, wo gegen die immer stärker werdende Pekinger Einflussnahme und den pro-festlandchinesischen Kurs der Hongkonger Regierung protestiert wird. Die Menschenrechtsgruppe Civil Human Rights Front hatte im Vorfeld an alle Demonstranten appelliert, ruhig Blut in ihrem Einsatz für die Freiheit zu behalten und den Sicherheitsleuten keinen Grund für Tränengas und Schlagstöcke zu liefern.