Die Europäer, so heißt es derzeit oft, geben im Rahmen der Nato zu wenig Geld aus für das Militär. Für den Osten Europas stimmt das kaum: Seit Beginn der Ukrainekrise 2014, besonders aber seit 2017 explodieren dort die Verteidigungshaushalte. Das Friedensforschungsinstitut Sipri ermittelte für 2017 1,7 Prozent mehr Militärausgaben in Westeuropa (mit Österreich), aber zwölf Prozent mehr Rüstungsausgaben in „Mitteleuropa“, womit die Ost-EU und der Westbalkan gemeint sind. Die Tagesmedien sind darauf bislang kaum aufmerksam geworden, aber in den Fachmedien ist es ein großes Thema: Bereits seit vier Jahren wachsen die Militärhaushalte der Osteuropäer deutlich schneller als die in Westeuropa.