"Guardians of the Galaxy“, „Spider-Man“, „Thor: Ragnarok“: Die prognostizierten Blockbuster-Helden haben wie erwartet 2017 brav Geld für ihre Studios gescheffelt. In Nordamerika, haben Marktforscher errechnet, waren aber drei Filme am erfolgreichsten, in denen Frauen die Hauptrolle spielten: „Star Wars – Die letzten Jedi“, „Beauty and the Beast“, „Wonder Woman“; auch weltweit rangieren die drei unter den Top zehn.
Seit jeher fungiert das Kino als Anzeiger kultureller Wenden in Krisenzeiten; die Vietnam-Ära zog eine Vielzahl an Antikriegsfilmen nach sich, die Aids-Hysterie eine ganze Reihe filmischer Toleranzplädoyers. Dass ausgerechnet in dem Jahr Filme mit starken Frauen so erfolgreich waren, in dem im Zuge der Weinstein-Enthüllungen das Ausmaß systematischer sexueller Belästigung in Hollywood offenbar wurde, gibt also Anlass zur Hoffnung. Etwa darauf, dass 2018 mehr starke Frauen endlich nicht nur im Kino Hauptrollen spielen.
Ute Baumhackl