Endlich einmal etwas Positives: Der von der ÖVP einberufene U-Ausschuss zum rot-blauen Machtmissbrauch sei ein „absoluter Erfolg“ gewesen, lautet Ihre Bilanz als Fraktionsführer im Ausschuss. Das freut mich. Zumal ja einiges darauf hindeutet, dass die ÖVP heuer von Durchbrüchen und Höhenflügen nicht gerade übermannt werden dürfte. Ich wollte also den seltenen Augenblick auskosten und mir die Substanz dieses überwältigenden Erfolgs zu Gemüte führen. Doch was ich fand, war ernüchternd. Einige Zeugen reisten nicht an oder waren von der Polizei nicht auffindbar, andere mussten mit Beugestrafen belegt werden. Der Zeitrahmen war so knapp, dass zu den mutmaßlich „roten“ Verstrickungen de facto überhaupt nichts untersucht wurde. Auf blauer Seite kam zwar (eher zufällig) manches ans Tageslicht, aber ein „Machtmissbrauch“ war allenfalls der Umstand, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl lieber zum Bergsteigen ging als in den Zeugenstand. Und wenn es ganz blöd läuft, dann wird das langsam mahlende Bundesverwaltungsgericht im Nachhinein feststellen, dass der ganze U-Ausschuss rechtswidrig war.