Ich fahre zu selten mit dem Zug. Das fällt mir immer dann auf, wenn ich Zug fahre. Schön ist das, man kann was arbeiten, aus dem Fenster starren oder seine Aufmerksamkeit dem unternehmungslustigen Kleinkind vis á vis widmen, das, während seine erschöpfte Mutter in ein Nickerchen abdriftet, eine schöne Stillbeschäftigung gefunden hat, die darin besteht, die Fensterscheibe des Abteils gründlich abzulecken. Man sollte jetzt vielleicht was sagen, aber die Frau schläft so gut, und es heißt ja immer, dass ein breites Keimspektrum die Immunabwehr der Kinder stärkt. Insofern blickt der Kleine bestimmt einem kerngesunden Erwachsenenleben entgegen, auch wenn der eintretende Schaffner das Verkostungsgeschehen freundlich, aber bestimmt unterbricht.