Entertainer Helge Schneider hat zum Internet ein gespaltenes Verhältnis. "Man kann auch viel Schrott im Netz lesen. Ich merk das an meinen Kindern - dieses Internet ist einfach ziemliches Gift. Es ist so wie Ying und Yang, Gut und Böse", sagte der 66-Jährige am Mittwochabend bei "Maischberger. Die Woche". Gut sei etwa, dass Musiker bekannt werden können. Aber vieles stört ihn: "Der soziale Zusammenhalt unserer Menschheit beruht mittlerweile auf Behauptungen aus dem Internet."

Den Zuspruch aus der Querdenker-Szene habe er so im Sommer anfangs gar nicht mitbekommen: "Das Internet ist ja voll von irgend so einem Mist, da guck ich doch nicht da rein. Vor allem, was die angeht, das interessiert mich doch gar nicht." Im Juli hatte der Musiker, Schriftsteller und Komiker ein Konzert in Augsburg abgebrochen und dabei unter anderem gesagt: "Das System ist einfach fadenscheinig und dumm." Dabei sei es ihm aber um das Konzept des Konzerts mit einer sechs Meter hohen Bühne und abgetrennten Strandkörben gegangen, das es für ihn unmöglich gemacht habe, den Kontakt zum Publikum zu bekommen. Dass es sich bei umherlaufenden Menschen nicht um lauter Zuspätkommende, sondern Kellner handelte, habe er zudem erst später erfahren.

Seine Kritik habe sich nicht etwa auf Corona-Maßnahmen bezogen - und als er vom Applaus aus dieser Richtung im Netz erfahren habe, habe er seinem Agenten gesagt, etwas zu schreiben, um klarzumachen, dass Schneider nichts damit zu tun habe. "Die brauchen sich nicht zu bemühen um mich, ich schließ mich keiner Organisation an dieser Art."