Die Skandalrapper Farid Bang und Kollegah wurden im April trotz antisemitischer Texte („Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“) mit dem „Echo“ ausgezeichnet. Das löste eine Welle der Empörung aus. Ihr Auftritt führte unmittelbar zur Abschaffung des Preises, mehrere Musiker gaben ihre Echos zurück - wie zum Beispiel Marius Müller-Westernhagen. Er empfahl den beiden danach den Besuch eines Konzenrtationslagers.

Dazu kam es nun tatsächlich. Die beiden wurden durch die Gedenkstätte geführt. Wie das Auschwitz-Komitee gegenüber "Bild.de" betonte, sei der Besuch der Rapper kurzfristig und bewusst als privater und nichtöffentlicher Besuch über die Bühne gegangen.

Der Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, der die Rapper begleitet hatte, sagte zu der Begegnung laut Mitteilung: "Für die Auschwitz-Überlebenden ist der Besuch der Rapper eine Genugtuung und auch eine Geste an ihre jungen Fans, dass Hass, Menschenverachtung und Antisemitismus in keiner Kunst einen Platz haben sollten."

Blumen niedergelegt

An der berüchtigten Todeswand am Block 11 in dem früheren, deutschen Konzentrationslager im besetzten Polen legten die Musiker nach Angaben des Komitees zu Ehren der Ermordeten Blumen nieder. Bei ihrem Rundgang im Vernichtungslager Birkenau trafen sie junge Deutsche und Polen, die sich derzeit dort für den Erhalt der Gedenkstätte engagieren.

Beide Rapper hätten Auschwitz „nachdenklich, betroffen und voller Fragen“ verlassen, erklärte der Vizepräsident des Auschwitz-Komitees.