US-Schauspielerin Angelina Jolie hat sich nach der Trennung von Brad Pitt in die Hausarbeit gestürzt - und dabei einen gewissen Ehrgeiz entwickelt. "Ich möchte ein richtiges Frühstück machen und den Haushalt führen. Das ist meine Leidenschaft", sagte sie in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem Magazin "Vanity Fair". "Auf Wunsch meiner Kinder besuche ich einen Kochkurs."
Seit neun Monaten versuche sie, "eine richtig gute Hausfrau zu sein, Hundekot aufzusammeln, Geschirr zu spülen und Gutenachtgeschichten vorzulesen", berichtete Jolie. "Und ich werde in all dem immer besser."
Scheidung eingereicht
Die 42-Jährige hatte im September die Scheidung eingereicht. Seit dem Sommer 2016 sei es mit der Beziehung bergab gegangen, sagte Jolie in dem Interview. Die Trennung sei die "schwerste Zeit" gewesen. "Und erst jetzt fangen wir wieder an, Luft zu holen." Vor ihren Kindern halte sie ihre Gefühle zurück: "Ich will nicht, dass sie sich um mich Sorgen machen. Ich denke, es ist sehr wichtig, in der Dusche zu weinen und nicht vor ihnen."
Kampf um Sorgerecht
Jolie zog nach der Trennung mit den sechs gemeinsamen Kindern in ein Luxus-Anwesen in Los Angeles. Sie kämpft für das alleinige Sorgerecht für die drei Söhne und drei Töchter im Alter zwischen neun und 15 Jahren. Pitt strebt das gemeinsame Sorgerecht an. Der Schauspieler hatte in seinem ersten Interview nach der Trennung seinen massiven Alkoholkonsum eingeräumt. "Ich habe zu viel gesoffen", beichtete er im Mai der Zeitschrift "GQ Style". Inzwischen habe er eine Therapie gemacht und lebe abstinent.
Die Trennung des einstigen Hollywood-Traumpaars hatte weltweit Schlagzeilen gemacht. Jolie warf Pitt Gewalt gegen ihren Teenager-Sohn vor. Die Bundespolizei FBI stellte ihre Ermittlungen gegen den 53-Jährigen wegen Kindesmisshandlung ein.
Lähmungserscheinungen nach Trennung
Jolie hatte während der Turbulenzen um die Trennung nach eigenen Angaben zeitweise Lähmungserscheinungen im Gesicht. "Manchmal stellen sich Frauen in Familien selbst an die letzte Stelle, bis es sich an ihrer eigenen Gesundheit bemerkbar macht", sagte sie dem Magazin "Vanity Fair".
Eine Seite ihres Gesichts habe heruntergehangen. Durch eine Behandlung mit Akupunktur sei sie aber wieder vollständig genesen.
Der Stress eines Sorgerechtsstreits mit ihrem früheren langjährigen Partner, während sie sich um ihre sechs Kinder kümmern musste, habe auch weitere Folgen: Sie habe Bluthochdruck, ihre Haut sei trockener, und sie habe mehr graue Haare. "Ich weiß aber nicht sicher, ob es die Wechseljahre sind oder nur das Jahr, das hinter mir liegt", scherzte sie im Interview.
Die Vorstellung, dass sie für manche noch immer ein Sex-Symbol sein könne, findet sie lächerlich. Sie fühle sich allerdings jetzt mehr als Frau, weil "ich meine eigenen Entscheidungen treffen kann", außerdem stelle sie ihre Familie an die erste Stelle und sei "verantwortlich für mein Leben und meine Gesundheit".