Fünf Jahre nach der Veröffentlichung der Bilder soll am kommenden Dienstag in Frankreich das Urteil wegen Verletzung der Privatsphäre fallen. William und Kate fordern 1,5 Millionen Euro Schadenersatz.

Die Fotos hatten weltweit für Aufsehen gesorgt. Die Aufnahmen zeigten eine nur in Bikinihöschen bekleidete Herzogin von Cambridge beim Urlaub mit William auf einem Luxusanwesen in der südfranzösischen Provence. Die französische Justiz untersagte damals in einem Eilverfahren jegliche Weiterverbreitung der Fotos, die aber dessen ungeachtet noch in anderen Ländern veröffentlicht wurden.

Zugleich stellten William und Kate Strafanzeige. Der Prozess fand erst im vergangenen Mai in der Pariser Vorstadt Nanterre statt. Vor Gericht mussten sich "Closer"-Chefredakteurin Laurence Pieau, der damalige Chef des "Closer"-Verlags Mondadori, Ernesto Mauri, sowie zwei Paparazzi einer Pariser Foto-Agentur verantworten.

Die Anwälte des Magazins wollten an den Bildern der Royals nichts Verwerfliches erkennen. Nicht nur gebe es ein "legitimes Interesse" an deren Veröffentlichung, argumentierten sie. Die Fotos hätten auch ein "dem Ansehen des Paares förderliches Bild" gezeigt - ein Argument, das bei der Gegenseite Kopfschütteln provozierte.

Sehr hohe Geldstrafen gefordert

Die Staatsanwaltschaft warf dem Magazin "Schamlosigkeit" vor und forderte "sehr hohe Geldstrafen" gegen die Angeklagten, ohne eine konkrete Zahl zu nennen.

Prinz William, Nummer zwei der britischen Thronfolge, erinnerte in einem von seinem Anwalt verlesenen Schreiben an den dramatischen Tod seiner Mutter Diana: Lady Di war 1997 in Paris bei der Flucht vor Paparazzi bei einem Autounfall ums Leben gekommen - der Todestag jährt sich im kommenden August zum 20. Mal. Die Veröffentlichung der Paparazzi-Fotos von ihm und seiner Frau sei "schockierend" und "schmerzhaft" gewesen, erinnere sie doch an "die Belästigung, die Ursache für den Tod meiner Mutter Diana war".

Die beiden angeklagten Paparazzi haben bestritten, die Fotos geschossen zu haben. Zwar konnte über Handydaten nachgewiesen, dass sie sich damals in der Gegend aufhielten. Sie selbst behaupten allerdings, das Paar hartnäckig gesucht, aber nicht gefunden zu haben. Die Anklage schenkt den Beteuerungen keinen Glauben - auch, weil nach Veröffentlichung der Fotos viel Geld auf die Konten der Fotografen floss.