Lange vor Brangelina war Carrison: Carrie Fisher hat kurz vor ihrem plötzlichen Tod ihre Affäre mit Harrison Ford publik gemacht. Diese "glich einem sehr langen One-Night-Stand", schrieb die US-Schauspielerin in ihrem nun auf Deutsch erschienen Buch "Das Tagebuch der Prinzessin Leia".
Das Buch basiert auf persönlichen Notizen, verfasst während der Dreharbeiten für "Star Wars" (heute: "Episode IV: Eine neue Hoffnung") Mitte der 70er-Jahre in England. Diese Schriftstücke waren von der ikonischen Darstellerin der Prinzessin Leia vergessen und wieder entdeckt worden. Das "Tagebuch" selbst enthüllt keine Details zum ersten Film der Weltraumsaga, sondern beschäftigt sich vorrangig mit Fishers Gefühlen für ihren Drehpartner.
Mehr als ein Abenteuer
Für Fisher war die Liaison mit dem damals verheirateten, zweifachen Vater Ford wohl mehr als ein Abenteuer, auch wenn sie festhielt: "Ich war erleichtert, als sie endete, und strafte mich mit Geringschätzung." Die Liebe zu Ford scheint jedenfalls nie ganz erloschen zu sein: "Obwohl es für Carrison immer noch eine Möglichkeit gibt, gemeinsam älter zu werden, schließt sich dieses Tor von Minute zu Minute."
Leser, die keinerlei Interesse an Carrison haben, sollten gar nicht zum "Tagebuch" greifen, füllt das Thema doch die meisten der knapp 240 Seiten aus. Allerdings findet man dazwischen einige bissige Kommentare Fishers zum Thema "Star Wars" - etwa was die Frisur ihrer Rolle betrifft: "Ich glaube, dass sie mir die Haarknoten als eine Art Buchstütze verpasst hatten, damit mein Gesicht dort blieb, wo es auch hingehörte, nämlich zwischen den Ohren, und nicht darüber hinauswuchs." Amüsant sind auch Fishers Ansichten und Anekdoten zu Fantreffen. So erzählte sie von Eltern, die ihrer Tochter die Prinzessin aus "Star Wars" vorstellen wollten. Das Kind heulte angesichts der Schauspielerin auf: "Ich will die andere Leia, nicht die alte!"
Carrie Fisher, die Ende des vergangenen Jahres überraschend im Alter von 60 Jahren starb, berichtete in "Das Tagebuch der Prinzessin Leia" ebenso ehrlich wie zynisch und selbstironisch über ihre Gefühle. Mit ihren herrlichen Memoiren "Vom Erwachen der Nacht: Mein verrücktes Leben zwischen Drogen, Depressionen und einem schwulen Ehemann" (Original: "Wishful Drinking") kann das Buch zwar nicht mithalten, aber Sätze wie "Ich bin die 'Mad'-Version von 'Psychologie heute'" haben schon Klasse.