Die britische Schauspielerin Vanessa Redgrave hat der Regierung in London eine mangelnde Bereitschaft zur Flüchtlingsaufnahme vorgeworfen. "Das Beschämende ist, dass unsere Regierung, meine Regierung, alles getan hat, um Flüchtlingskindern den Zugang zu den ihnen zustehenden internationalen Schutzrechten zu verwehren", sagte Redgrave der AFP vor der Premiere ihres Films über die Flüchtlingskrise.
Briten sind hilfsbereit
Die Bürger zeigten im Gegensatz zur britischen Regierung allerdings eine große Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen, betonte die 79-Jährige, die AFP in ihrem Haus in London empfing. "Die Menschen in Großbritannien sind bereit zu helfen." Sie hoffe, mit ihrem Film dazu beizutragen, dass die Hilfsbereitschaft von Dauer sei.
In ihrem Regiedebüt "Sea Sorrow" thematisiert Redgrave Flüchtlingsschicksale in Europa im vergangenen Jahrhundert und zieht dabei Parallelen zwischen der rigiden britischen Flüchtlingspolitik in den 30er-Jahren und heute. Redgrave griff für den Film auf ihre eigenen Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg zurück, als ihre Eltern sie und ihren Bruder aufs Land brachten, um sie vor den Luftangriffen in London zu schützen.