Der Gesundheitszustand des deutschen Altkanzlers Helmut Kohl gibt derzeit Rätsel auf. Wie es dem 78-Jährigen wirklich geht, wissen nur seine engen Angehörigen und die Ärzte. Doch seit Tagen hält sich im Nachbarland hartnäckig das Gerücht, Kohls Zustand sei sehr schlecht. Dazu passte, was der "Spiegel" gestern veröffentlichte. Demnach mache sich die Spitze der CDU große Sorgen um den früheren Bundeskanzler und Parteivorsitzenden. Dieser habe "massive Kreislaufprobleme" und liege auf der Intensivstation.

Reha-Klinik. Die "Bild am Sonntag" zitierte hingegen Freunde Kohls mit den Worten: "Nach dem Sturz sah alles ganz finster aus, aber jetzt erholt er sich wieder." Es gehe ganz eindeutig aufwärts. Vor mehreren Monaten hatte sich Kohl am Knie operieren lassen und war wenige Wochen später in seinem Haus in Ludwigshafen gestürzt. Dabei zog er sich schwere Kopfverletzungen zu und musste operiert werden. Derzeit erholt er sich in einer Reha-Klinik.

Heirat. Die Verletzungen sollen schwerer gewesen sein als bisher bekannt. Durch die lange Bettlägrigkeit seien dann auch noch Kreislaufprobleme dazugekommen. Kohls künftige Ehefrau Maike Richter hält Verbindung zu Kohls Freunden und hat sich von ihrer Arbeit im Bundeswirtschaftsministerium für ein halbes Jahr beurlauben lassen. Richters Chef, Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), habe dies sofort bewilligt. Vor wenigen Tagen hatte ein Sprecher Helmut Kohls bestätigt, der Altkanzler wolle sobald wie möglich seine Lebensgefährtin Richter heiraten. Die beiden sind seit 2005 ein Paar.

Merkel besorgt. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel lässt sich regelmäßig über den Zustand ihres politischen Ziehvaters informieren. Der "Kanzler der deutschen Einheit" hat die Bundesregierung 16 Jahre lang geführt. Im Jänner war er zum bisher letzten Mal öffentlich aufgetreten.