H err Schönfelder, was unterscheidet einen Sieg auf dem Tanzparkett von einem Sieg nach einem Skirennen?

RAINER SCHÖNFELDER: Ein Sieg ist immer schön. Aber auf diesen Sieg kann ich nicht aufbauen, indem ich weiter Punkte sammle wie im Weltcup. Das ist abgeschlossen. Die "Dancing Stars"-Trophäe wird aber neben der Weltcup-Kristallkugel stehen.

Man hört schon, Sie wollen vielleicht im Showbusiness Fuß fassen. Was haben Sie vor?

SCHÖNFELDER: Ich will auf keinen Fall ein "Spring-ins-Bild" werden, also einer, der krampfhaft immer sein Gesicht im Fernsehen haben will. Für mich ist das Fundamentale wichtig. Also wenn es ein Format gibt, das zu mir passt und in dem ich mich wohlfühle, kann ich mir das vorstellen.

Könnten Sie sich auch vorstellen, das Skifahren gegen das Showbusiness einzutauschen?

SCHÖNFELDER: Ausgeschlossen ist gar nichts. Ich will mich auf jeden Fall weiterentwickeln.

Sie haben das Tanzen vor "Dancing Stars" unterschätzt. Was war für Sie schwierig?

SCHÖNFELDER: Ich wusste nicht, wie viel knallharte Arbeit dahintersteckt. Allein das Gehen: Bei manchen Tänzen muss man nur auf Zehenspitzen gehen, dann aber wieder nur mit der Ferse aufsetzen.

Hat sich Ihr Alltag verändert, seit Sie tanzen?

SCHÖNFELDER: Wenn ich für meine Tochter Windeln kaufe, dann "slide" ich die letzten Meter zum Regal hin. Ich habe auch schon den "Moonwalk" öffentlich ausprobiert.

Sie haben im Showtanz Michael Jackson imitiert. Was verbindet Sie mit ihm?

SCHÖNFELDER: Es war eine Herausforderung, sich an den "King of Pop" anzulehnen. Wir haben versucht, seine typischen Bewegungen mit Rumba und Tango zu verbinden. Dass die Kinder mitgetanzt haben, war mir sehr wichtig, und dass das so gut funktioniert hat, ist Manuela zu verdanken. Sie arbeitet schon lange mit Kindern und in fünf Minuten hatte sie ihnen alles für unseren Showtanz beigebracht.

Ihr Lieblingstanz in der Staffel war der Paso doble. Warum?

SCHÖNFELDER: In den Paso doble kann ich meine ganze Kraft hineinlegen, ohne Rücksicht zu nehmen. Dieser Tanz kommt dem Spitzensport am nächsten. Bevor ich aufs Parkett gegangen bin, habe ich zu Manuela noch gesagt: "Jetzt geh ich hinaus und mach' das Parkett hin."

Welches Gefühl hat Sie bei "Dancing Stars" begleitet?

SCHÖNFELDER: Ich glaube, dass meine Profipartnerin Manuela und ich uns emotional nicht so hineingesteigert haben. Manuela ist meiner Meinung nach ohnehin der Dalai Lama des Tanzsports - und ich bin durch das Skifahren abgehärtet. Dadurch falle ich jetzt auch nicht in ein Loch und glaube, dass "Dancing Stars" das einzig Wahre ist. Es gibt ein Leben nach "Dancing Stars".