Hollywood-Star Scarlett Johansson (39) ist stinksauer - und das wohl zu Recht. Sie beschuldigt aktuell den KI-Giganten OpenAI, ihre Stimme ohne Zustimmung verwendet zu haben. Johansson behauptet, dass ihre markante Stimme in verschiedenen KI-generierten Inhalten zu hören war, ohne dass sie jemals ihre Erlaubnis dafür gegeben hat.

Die Schauspielerin, bekannt für ihre Rollen in Blockbustern wie „The Avengers“ und „Lost in Translation“, zeigte sich „schockiert und empört“ und kündigte bereits rechtliche Schritte an. „Meine Stimme ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Karriere und meiner Identität. Es ist inakzeptabel, dass sie ohne mein Wissen oder meine Zustimmung verwendet wird“, sagte Johansson in einem Interview. Nicht einmal enge Freunde der Schauspielerin sollen ihre Stimme von der künstlichen unterscheiden können.

Konkret soll es sich um die inzwischen offenbar bereits stillgelegte Stimme namens „Sky“ handeln. Die Verantwortlichen beteuern allerdings, dass es sich dabei um eine andere professionelle Sprecherin und nicht um eine Imitation der Stimme des Hollywoodstars handele. Angeblich soll das Unternehmen zuvor die Schauspielerin sogar gefragt haben, ob sie bereit wäre, ihre Stimme für das KI-Tool zur Verfügung zu stellen. Johansson lehnte ab - und war folglich umso fassungsloser, als mit „Sky“ dennoch ihre Stimme generiert wurde.

Kontroverse um KI-Programm

ChatGPT, das von OpenAI entwickelte Sprachmodell, steht im Zentrum dieser Kontroverse. Das KI-Programm, das für seine Fähigkeit zur menschlichen Konversation bekannt ist, wurde mit Milliarden von Textdaten aus dem Internet trainiert. Dabei geht es jedoch nicht nur um Text, sondern auch um Stimmen und deren synthetische Reproduktion. OpenAI verteidigt sich und betont, dass sie keine spezifischen Stimmen absichtlich kopiert oder genutzt haben. „Unsere Modelle werden mit einer Vielzahl von anonymisierten Daten trainiert, um eine breite Palette von Sprachfähigkeiten zu entwickeln. Es ist nicht unsere Absicht, individuelle Stimmen zu imitieren“, so ein Sprecher von OpenAI.

Das KI-Modell wurde erstmals im Jahr 2020 vorgestellt und hat seitdem immense Fortschritte gemacht. Es nutzt maschinelles Lernen, um auf Fragen zu antworten, Geschichten zu erzählen und sogar kreative Aufgaben zu übernehmen. ChatGPT kann in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, von Kundensupport bis hin zu Bildungszwecken. Doch die Technologie hat auch ihre Schattenseiten, wie die aktuelle Kontroverse um die Nutzung von Stimmen und Daten zeigt. Kritiker warnen seit langem vor den ethischen Implikationen und dem möglichen Missbrauch solcher fortschrittlichen KI-Systeme.

Schwieriger Schutz der digitalen Rechte

Für Johansson und andere prominente Persönlichkeiten wirft dieser Vorfall eine wichtige Frage auf: Wie können Individuen ihre digitalen Rechte schützen? Die Diskussion um geistiges Eigentum und Datenschutz im digitalen Zeitalter wird durch diese Vorfälle weiter angeheizt. Es wird spannend, wie die rechtlichen Auseinandersetzungen verlaufen und wie neue Regeln aussehen können, um den Schutz der Persönlichkeitsrechte in einer zunehmend digitalen Welt zu sichern. In der Zwischenzeit zeigt der Fall Johansson, dass selbst die mächtigsten Hollywood-Stars nicht immun gegen die Herausforderungen der modernen Technologie sind.