Beim Thema Ernährung scheiden sich nicht nur auf Menschen bezogen die Geister. Auch für Hunde und Katze gibt es keine einheitliche Methode mehr, sondern persönliche Präferenzen und Schwerpunkte.

Eine dieser Präferenzen ist die sogenannte BARF-Ernährung. BARF ist ein Akronym und steht entweder für „Biologically Appropriate Raw Food“ oder „Bones and Raw Food“ (zu Deutsch so viel wie „biologisch artgerechtes rohes Futter“ beziehungsweise „Knochen und rohes Futter“). Der entscheidende Aspekt dieser Ernährungsform liegt also darin, dass die Zutaten roh verfüttert werden - hauptsächlich Fleisch, aber auch Gemüse.

Ernährung von Wölfen nachempfunden

Zurück zum Ursprung könnte das Motto für diese Ernährungsmethode lauten, denn durch Barfen soll die natürliche Ernährung von Wildhunden und Wölfen imitiert werden. Was ein Problem dabei ist, erklärt Tierarzt Manfred del Fabro: „Durch die Domestikation vertragen das einige Hunde aber nicht und haben dann Verdauungsprobleme.“

Ein zweiter negativer Aspekt ist, dass es zu Mangelerscheinungen im Bereich der Mineralstoffe und Spurenelemente kommen kann – vor allem bei Tieren im Wachstum. Diese per BARF-Ernährung bedarfsgerecht zu füttern, wäre relativ kompliziert, meint del Fabro. Hinzu kommt, dass einige Hunde- und Katzenbesitzer ganz generell nicht genau wissen, wie viel verwertbare Energie ihr Haustier überhaupt brauchen würde.

Seine Empfehlung lautet daher, dass man diese Art von Ernährung eng mit seiner Tierärztin beziehungsweise seinem Tierarzt abstimmt und vielleicht sogar eine tägliche Ration berechnen lässt. Außerdem sollte man aufpassen, welche Stücke gefüttert werden. Ein Beispiel: Wird viel Schlund verwendet, könnten Reste der Schilddrüse darin enthalten sein und dem Tier damit extra Schilddrüsenhormone zugeführt werden. Das würde zu einer Unterfunktion des Organs führen. „Mögliche Stoffwechselprobleme muss man also immer im Auge behalten“, sagt del Fabro.

Der ganz große Vorteil von Barfen ist, dass die Besitzerin oder der Besitzer ganz genau weiß, was ihr oder sein Tier bekommt. Das ist besonders wichtig bei Allergiker-Hunden bzw. -Katzen, kann aber auch bei Haustieren ohne Krankheiten helfen. Das sieht auch Veterinär Kurt Frühwirth so, der mit Redakteurin Karin Riess darüber gesprochen hat, wie gesund Barfen für Hunde und Katzen ist.

Was halten Sie von Barfen?

Haben Sie schon einmal von Barfen gehört? Ernähren Sie Ihren Hund beziehungsweise Ihre Katze sogar BARF? Berichten Sie der Kleine-Zeitung-Community, wie es Ihrem Haustier damit geht und gerne auch, ob Sie vor Beginn einen tierärztlichen Rat eingeholt haben.