Leserbriefe zu „ORF will an Millionenreserve“, 14. 6.
Es ist das Geld der Gebührenzahler, das, weil offenbar zu üppig bemessen, auf direktem Weg diesen zurückgezahlt werden muss, wie ich finde. Der ORF hat genug Reserven in Form einer ineffizienten Organisation, zu hoch bezahlten Mitarbeitern und Millionen einer sogar zwangsweise eintreibbaren Haushaltsabgabe. Dass die Verantwortlichen damit nicht umgehen können, darf nicht das Problem der ohnehin überbelasteten privaten Haushalte sein. Klaus Schauer, Klagenfurt

Gagenkürzungen

Es ist so weit: Der ORF muss eine schwere Finanzlücke von bis zu 50 Millionen Euro abdecken, weil es den Machern der ORF-Haushaltsabgabe tatsächlich gelungen ist, sich um bis zu 170.000 Haushalte zulasten des ORF zu verschätzen. Nun wird ein Reservekonto für diese Sanierung in Erwägung gezogen. Diese Einnahmen stammen aus GIS-Gebühren, die von Bürgern des Staates bezahlt wurden. Nun wird die fehlende Summe mit diesem Konto saniert und alles scheint wieder in Ordnung zu sein. Man braucht keine Gagenkürzungen bei einigen (vielen) Moderatoren oder Mitarbeitern des ORF zu machen, weil ja die Finanzlücke gedeckt wird. Und sollte es wieder zu Falscheinschätzungen der ORF-Haushaltsabgabe kommen, können ja die Beitragsgebühren erhöht werden und die Gagen einiger ORF-Mitarbeiter und -Moderatoren braucht man weiterhin nicht zu berücksichtigen. Lorenz Reichmann, Graz

Spar-Vorschläge
Ich hätte schon einige Vorschläge zum Einsparen, damit man die Reserven des ORF für wirkliche Notfälle verwenden kann. Längerfristig müssten sich meine Vorschläge auf die Finanzbilanz des ORF auswirken: Es ist meiner Meinung nach unnötig, bei der ZIB um 19:30 Uhr zwei hoch bezahlte Moderator/innen einzusetzen. Sprechen kann in der Sendung immer nur eine Person und die zweite Person muss immer warten, bis er dran kommt. Da könnte doch gleich nur eine Person moderieren. Bei großen deutschen Sendern (z. B. ZDF, ARD) gibt es auch immer nur eine(n) und die Qualität der Nachrichten leidet bestimmt nicht darunter. Bei Privatsendern habe ich auch noch nie zwei Sprecher/innen bei den Nachrichten gesehen. Ich schätze unsere ZIB-Moderatoren/innen als sehr kompetent ein und ich bin überzeugt, dass dies auch eine Person ohne Qualitätsverlust schaffen würde.

Einsparen könnte man auch bei den Wintersportsendungen, wenn die sicher gut bezahlten Co-Moderatoren/innen (die teilweise in diesen Sportarten schon jahrzehntelang nicht mehr aktiv sind) einsparen würde. Beim Fußball gilt das Gleiche. Ein hoch bezahlter Moderator muss fähig sein, ein Sportereignis alleine zu kommentieren. Sollte er dies nicht können, ist er fehl am Platz und sein Geld nicht wert. Warum müssen bei einem Fußballspiel oft bis zu drei Personen im Studio ihren Senf dazugeben, nur weil sie zu früheren Zeiten gute Spieler waren. Diese Leute werden ihre Expertisen sicher auch nicht gratis liefern. Andreas Ochsenhofer, Stanz im Mürztal

Unfreiwillig
„170.000 wollen den ORF-Beitrag nicht zahlen“, 13. 6.
Selbst wenn man die angegebene Zahl um eine Null verlängerte, käme man vermutlich nicht annähernd an die Anzahl der Österreicherinnen und Österreicher, die die Haushaltsabgabe nicht bezahlen wollen. Selbst für diejenigen, die nichts vom ORF konsumieren und trotzdem zwangsverpflichtet werden, halte ich diesen Wert für zu niedrig ... Alexander Peschaut, Graz

Mehr Vielfalt
Die Wiederholung der Wiederholung scheint schon seit längerem das Motto des ORF zu sein. Filme und Dokumentation aus den 1950-er Jahren bis maximal 2023 werden uns permanent auf allen Programmen geboten. Ganz entsetzlich finde ich, dass – obwohl ich die Rosenheim–Cops mag – sie uns gleich sechsmal pro Woche vorgesetzt werden.

Die anderen „Nachmittagssendungen“, von denen es neue Staffeln gibt, kommen erst wieder Ende August! Die lapidare Begründung lautet: diverse Sportveranstaltungen. In Zeiten von ORF on oder zuvor TV-Thek kann sich jeder jederzeit versäumte Sendungen ansehen. Das Geld, das für Intendanz und Programmverantwortliche sinnlos ausgegeben wird, sollte vielmehr für eine Vielfalt und vor allem für Bildung sorgen.
Dr. Elke Spreizer, Fürstenfeld