Wahrscheinlich hat es noch nie in der Geschichte der Menschheit so eine lange Periode der scheinbaren Sicherheit gegeben. Dieser Schein bleibt eine Schimäre. Nach beiden Weltkriegen ruhten die Waffen längst nicht überall, wie beim Nachdenken leicht verifiziert werden kann. Es hat sich das Sterben nur kurzfristig verlagert.
Dass uns aufgrund der Bevölkerungsexplosion auf unserem Planeten das größte Problem erwächst, wird weitgehend verschwiegen. In früheren Zeiten haben Seuchen und andere Naturkatastrophen „regelnd“ eingegriffen. Immer wiederkehrende Kriege ebenso.
Und heutzutage? Fettsucht, Zuckerkrankheit, Alkoholmissbrauch, Rauschgifte und sonstige „Errungenschaften“ unserer viel gepriesenen Zivilisation, beherrschen zunehmend unser „Wohlergehen“. Der Strudel der Geschichte lässt sich nicht aufhalten.
Schon die Erfindung des Buchdrucks war eine epochale Zäsur. Die Folgen waren verheerend. Reformation, Gegenreformationen, Massenvertreibungen, Genozide, Bauernaufstände und der Dreißigjährige Krieg waren die mörderischen Folgen.
Die Frage sei erlaubt, ob die elektronischen Medien heutzutage auf eine weitgehend unvorbereitete Nutzermasse treffen? Die Möglichkeiten der Fälschung bis hin zu „Deep Fake“, was nicht folgenlos bleiben kann. Dazu kommt, dass die weltumspannende Informationswelle jeden Tag über unseren Köpfen hereinbricht. Unser Bild von der Welt erfährt so seine Prägung. Eine objektive Beurteilung ist bei dieser Überschwemmung nicht mehr möglich.
Die Zersplitterung und Entsolidarisierung, die unüberwindliche Gegensätze in Bezug auf Weltanschauungen und Politik sind besonders in den westlichen Demokratien unübersehbar und werden, zusammen mit den Unterschieden in der Verteilung der Mittel, zu gewaltigen Problemen führen. Wiederholt sich die Geschichte?
Horst Höpfner, Trofaiach