Herr Patterer mag ein umsichtiger Mensch sein, aber bezüglich des Urteils zur Erweiterung des Wiener Flughafens muss ich ihm widersprechen. Natürlich schafft dieses Projekt Arbeitsplätze, aber betrachten wir den Flugverkehr einmal aus einer anderen Perspektive. Wenn ich die Muse habe, gegen den Himmel zu schauen, erschrecken mich die vielen Flugbewegungen. Freilich wäre es lustig, um ein Spottgeld auf einen Kaffee nach London zu fliegen, aber war da nicht etwas mit dem CO2-Ausstoß? Wenn ich dann sehe, dass Kerosin unglaublich niedrig besteuert ist, sozusagen gefördert wird, na, dann bin ich froh, dass es doch noch unabhängige Richter gibt, die es wagen, unpopuläre Urteile zu fällen.

Wenn wir alles und jedes Mittel zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes mit dem Argument, „wenn nicht wir, dann machen’s halt andere“ zur Seite schieben, dann müssen wir nur mehr die Person bestimmen, die als letztes den Schalter ausmacht.

Josef Stubenschrott, St. Margarethen/Raab

Kein bloßes Gelöbnis

Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts setzt sich auf 128 Seiten (nachzulesen auf der Homepage des Bundesverwaltungsgerichtes) mit der damit verbundenen komplexen Sach- und Rechtslage auseinander. Klimaschutz ist demnach – entgegen der Meinung von Herrn Patterer – nicht mehr bloß ein "Gelöbnis", sondern inzwischen eine gesetzliche Verpflichtung (Klimaschutzgesetz).
Es handelt sich auch nicht um "eine nicht näher präzisierte Beeinträchtigung von Ackerland", sondern um den dauerhaften Verlust von 661 Hektar besonders wertvollen Ackerbodens. Das Urteil wägt die für und gegen das Projekt sprechenden öffentlichen Interessen gegeneinander ab und räumt schließlich jenen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit höheres Gewicht ein. Das kann man nun befürworten oder ablehnen. Nicht angemessen erscheint es aber, von "richterlichem Blindflug" oder "bizarrer richterlicher Selbstermächtigung" zu sprechen.

Dr. Johannes Stainer, Klagenfurt

Flughäfen ausbauen

Sehr geehrter Herr Patterer, Ihrem Artikel könnte man fehlenden Weitblick entgegenhalten. Die Kapazität des Flughafens Wien recht derzeit aus und würde dies auch in der Zukunft der Fall sein, wenn ein Teil der internationalen Flüge auf andere inländische Flughäfen, speziell Graz und Salzburg, umgelenkt würde. Das würde keine Schädigung des Standortes Wien bedeuten, sehr wohl aber sowohl der Wirtschaft als auch dem Tourismus der Bundesländer beträchtliche Kosten- und Zeiteinsparungen bringen.

Die Kosten eines allfälligen Ausbaues der genannten Flughäfen wären mit Sicherheit weit geringer als jene einer dritten Piste in Wien und die Umwelt insgesamt weiter weniger belastend! Wäre es bei all dem nicht gescheiter, wenn die Kleine Zeitung eine solche Alternative einbringen und sich für sie einsetzen würde?

Dr. Gustav Pernatsch, Klagenfurt

Zutreffend

Absolut zutreffend, der Artikel von Chefredakteur Patterer. Gelungen, und so gekonnt formuliert.

Veronika Körbler, Graz