Frau Klaar als Anwältin ist "Scheidungsratgeberin" (für Frauen) und spricht als solche über ihre Sicht der Dinge. Das ist ihr gutes Recht. Ihre Argumentation ist aber aus einer männlichen Perspektive erschütternd und inakzeptabel, und zwar hinsichtlich ihrer Wortwahl und der inhaltlichen Klischees, die sie anbietet. Ihre Sprache ist durch und durch männerfeindlich und abwertend, inhaltlich stellt sie Frauen als alleinige Opfer einer Scheidung dar.
Können nur Männer "mühsam" sein, oder Frauen auch? Welcher Mann kann sich schon "eine Scheidung leisten", wenn er vielleicht Unterhalt für seine Frau und für seine Kinder jedenfalls zahlen muss? Wie viele Vierfach-Mütter kennt Frau Klaar tatsächlich, die in Vollzeit arbeiten und trotzdem alles alleine bewältigen müssen? Können Frauen auch "fade Säcke" sein? Können Frauen auch "psychische Gewalt" ausüben oder nur Männer, auch "psychisch krank oder drogenabhängig" sein oder nur Männer?
Die sogenannten "Beispiele" von Frau Klaar sind bestenfalls Einzelfälle, keinesfalls die Regel! Ihre Sprache offenbart nicht nur ihre innerste Haltung und Einstellung gegenüber Männern allgemein, sondern auch das, worum es ihr als Anwältin offensichtlich geht – "es soll wenigstens die Kassa (für Frauen!) stimmen", wenn es zu einer Scheidung kommt.
Dr. Willibald Erlacher, Viktring