Sehr geehrte Frau Ruthardt, mit ungläubigem Staunen habe ich Ihre Behauptung gelesen, dass jeder Asylwerber in Kärnten eine Stunde Deutschunterricht pro Woche bekommt. Ich unterrichte seit gut dreieinhalb Jahren Deutsch in Asylheimen, aber von Deutschkursen, die das Land organisiert oder gar bezahlt, habe ich noch nie etwas bemerkt. Ich habe in dieser Zeit sicher an die 4000 Seiten auf meine Kosten kopiert, 15 Bücher gekauft, teilweise verschenkt und Hunderte Kilometer mit dem Auto (und mit dem Rad) zurückgelegt, also ehrenamtlich an die 500 Stunden unterrichtet und einige 100 Euro ausgegeben.
In dem Heim, in dem ich jetzt arbeite, haben auch die restlichen zehn freiwilligen Lehrer noch keinen Cent vom Land Kärnten bekommen. Der Bürgermeister hat uns einmal zum Essen eingeladen und auf Gemeindekosten Kopien und einige Bücher finanziert. Der Rest des nötigen Geldes kommt von der Pfarrgemeinde und von Basaren.
Sollte vom Land Kärnten tatsächlich außer moralischer Unterstützung auch Geld fließen, teilen Sie mir bitte mit, wie man es anfordern kann.
DI Johann Voglgruber, Schiefling