Bundeskanzler Kern hat sich in die Arena in Wels begeben, um die Wählerinnen und Wähler zu überzeugen. Er hat den Konkurrenten einiges vorgelegt. Ein Plan A soll für dringend notwendige Veränderungen und Modernisierungsschübe in Österreich sorgen. Der Staat soll in vielen Bereichen entstaubt werden, und alle Parteien müssten mitziehen und möglicherweise auch Machtverluste in Kauf nehmen. Zu viele Köche und Koalitionen haben uns und unser Land auf die Verliererstraße gebracht. Die Zeiten des Machterhaltes um jeden Preis sind wahrscheinlich endgültig vorbei. Alle Parteien haben zu viel Speck angesetzt und müssen sich nun einer Schlankheitskur unterziehen. Ein Wettbewerb der besten Ideen wurde ausgerufen. Das Mehrheitswahlrecht ist der Schlüssel für ein erfolgreiches Österreich.
Das Weiterwursteln in ungeliebten Koalitionen, in denen kaum etwas weitergeht, wird nur dann ein Ende haben, wenn sich endlich alle unzufriedenen Österreicherinnen und Österreicher auf die Hinterbeine stellen und – eventuell durch eine Volksbefragung – Druck auf alle Parteien machen. Unser Land soll von Siegern und nicht von Verlierern regiert werden! Sonst bleibt alles beim Alten, und wir haben weiterhin – mehr oder weniger – "italienische Verhältnisse". Die Weichen in Österreich müssen in vielen Bereichen neu gestellt werden.
Ing. Egon Hofer, Maria Saal
Folgt bald "Plan N"?
Die Rede von Bundeskanzler Kern war sehr beeindruckend, aber es war eben nur eine Rede. Der Termin war gut gewählt, er hat damit der ÖVP – wie so oft – wieder die Show gestohlen. Seine Entschuldigung in Ehren, aber es sollte auch Konsequenzen für seiner Vorgänger und den noch immer uneinsichtigen Bürgermeister von Wien geben. Der Plan A ist auf 145 Seiten dokumentiert, dieses Dokument sollte allen Österreicher kostenlos zu Verfügung gestellt werden, damit man im Laufe der Zeit nachprüfen kann, was tatsächlich umgesetzt wird. Ausreden gibt es dann nicht mehr. Mit wem dieser Plan umgesetzt werden soll, steht in den Sternen. Außerdem kann man dann auch vergleichen, was von der FPÖ kopiert wurde, und das ist nicht wenig. Ob der nächste Plan "N" (Neuwahl) heißen wird, bleibt abzuwarten.
Josef Bauer, St. Stefan o. L.
Endlich Lösungen
Kern gehe auf die FPÖ zu, hat man in den letzten Monaten öfter gehört, gelesen und interpretiert. Ich würde das nicht so einschätzen, denn eines hat Kanzler Kern auch mit dem utopischen Punkt der Wahlrechtsreform gezeigt: Er baut nicht auf die Möglichkeit eines blauen Kanzlers. Dass seine Argumente mittlerweile denen der FPÖ näher sind mag sein, allerdings sehe ich das schlicht als eine Reaktion auf ganz reale Probleme, mit denen wir uns derzeit auseinandersetzen müssen, unabhängig von einer rechten oder linken Gesinnung. Alles andere wäre Realitätsverweigerung! Kern probiert es mit Lösungen statt schwammigen Ausflüchten. Endlich wieder einmal!
Antonia Pock, Graz
Alles schon gehört
Die Ankündigung von 200.000 neuen Arbeitsplätzen ist Populismus pur und schon vom früheren Kanzler gehört. Die Politik schafft keine Arbeitsplätze, höchstens bei den Beamten oder ÖBB! Arbeitslosigkeit wie in Deutschland zu senken wäre angebracht. Vom ehemaligen EU-Musterland entfernen wir uns rasant. Die EU-kritischen Bemerkungen waren gut, von anderen schon früher gehört waren sie allerdings immer rechtspopulistisch. Wahlrechtsreform, super, auch schon gehört. Wann gibt es zu "Kernfragen" endlich "Kerntaten" oder war das nur eine Wahlkampfauftaktrede?
Dr. Mario Hilse, Klagenfurt
Leere Worte
Wie oft schon haben wir eine solche oder ähnliche Rede wie die nunmehrige des Bundeskanzlers gehört. Auch Obama sagte "Yes, we can"; erreicht hat er kaum etwas. Auch in Österreich wird wiederum nichts (Wesentliches) passieren! Jede Wette!
Robert Kogler, Bad Mitterndorf
Lassen wir ihn arbeiten
Ich mag den Bundeskanzler mit seiner Motivation, Österreich umzukrempeln. So wie er sich präsentiert bzw. bisher über die Medien rüberkommt, lässt er uns Bürger auf Neues, Gutes hoffen. Lassen wir ihn arbeiten! Zerlegen wir in Zukunft nicht wie in üblicher Manier jeden von einem Spitzenpolitiker vorgebrachten Arbeitsschritt in Pro und Kontra und vor allem: Schimpfen wir nicht über jede seiner Ideen!
Susanne Mongold, Vasoldsberg