Die Koralmbahn sollte 2023 in Betrieb gehen. Die Diskussion über die Lärmplage für die Anrainer auf dem Streckenabschnitt hier in Kärnten bezieht sich auf Lärmschutzwände und Tunnel und als Alternative eine Schnellverkehrsstrecke "neu" durch das schöne Rosental. Auf die Bevölkerung in diesem Bereich wird wohl keine Rücksicht genommen! Wie wäre es, wenn die klugen Köpfe der EU (EU-Projekt) sich Gedanken machen würden, den Städten, der Wirtschaft, dem Land und den Gemeinden – als Alternative zu den jetzigen Plänen – die Schwerverkehrswaggons, die teilweise aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, durch neue, modernere lärmarme zu ersetzen? Mich wundert es, dass diese Möglichkeit noch von keinem Experten angesprochen wurde. Es wäre ein sehr innovatives Projekt und hätte eine europäische Dimension, würde viele Arbeitsplätze bringen und die lärmgeplagte Bevölkerung in vielen Teilabschnitten entlang der Bahnstrecke beruhigen. Die Kostenfrage ist bei der Beurteilung zu eruieren. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Alternative dazu günstiger wäre!
Ich wohne selbst an der besagten Bahnstrecke und erlebe, dass durch die Erneuerung der Taktschnellzüge der Lärmpegel gewaltig gesunken ist und das Leben in diesem Bereich wieder lebenswerter geworden ist.
KR Josef Matschek, Wernberg
Durchzugsgetöse
Eines der größten Probleme, die Kärnten derzeit zu lösen hat, ist die Weiterführung der Schnellbahnstrecke von Klagenfurt nach Westen. Im Rosental, das sich logischerweise von der Geografie her anbietet, regt sich bereits der Widerstand. Sollen also künftig zusätzliche hundert Güterzüge täglich am Wörthersee vorbeidonnern? Schon gibt es obskure Tunnelpläne nördlich des Sees, als hätten wir nicht schon mit dem Koralmtunnel ein monströses Bauwerk?!
Niemand dachte vorher auch an die langsame Verödung der Obersteiermark, wenn der Bahnverkehr zwangsläufig radikal reduziert werden wird. Ich habe bis heute von keinem vernünftigen finanziell vertretbaren Projekt gehört. Das Land muss sich entscheiden, ob es Kultur, Fremdenverkehr und Wissenschaft pflegen will oder dem Durchzugsgetöse den Vorrang gibt.
Heinz Stritzl, Klagenfurt
Flughafen einbeziehen
Bei der Planung der Koralmbahn, an der auch der Leserbriefschreiber beteiligt war, wurde natürlich berücksichtigt, dass die Koralmbahn auch einen Anschluss an das italienische Eisenbahnnetz über den Verschubbahnhof in Fürnitz haben müsse. Vonseiten der Politik war man aber damals dafür, die Wörtherseestrecke zu aktivieren, wobei die Strecke durch das Rosental nicht ungünstiger gewesen wäre. Die Tauernbahnstrecke samt dem Karawankentunnel und dem Anschluss Klagenfurt-Rosenbach wurde vor 105 Jahren gebaut, um eine zusätzliche Verbindung zum Hafen Triest zu erhalten, damals auf dem neuesten Stand der Technik. Es fuhren in der Monarchie auch zwei Schnellzüge über die Rosentalstrecke von Prag über Klagenfurt nach Triest.
Die Verbindung durch das Rosental zum Bahnhof Fürnitz ist gleich lang wie entlang dem Wörthersee, nach Laibach sogar um 32 km kürzer als derzeit über Villach und der Flughafen Laibach daher in knapp einer Stunde mit der Bahn erreichbar. Für die Industrie im Rosental, die von Abwanderung betroffen ist, ergäben sich dadurch eine bessere Infrastrukturanbindung und die Chance auf neue Arbeitsplätze.
Aus diesem Grund wäre es auch sehr sinnvoll, bei den Entscheidungen über die neue Politik hinsichtlich des Flughafens in Klagenfurt, auch die Möglichkeiten der schnellen Anbindungen an die Flughäfen in Graz und Laibach mit einzubeziehen.
DI Dr. Ulrich Habsburg- Lothringen, Wolfsberg